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1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 31
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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2. Abschn. Die Wasserhülle (Hydrosphäre).
allgemein der Gletschererosion zugeschrieben. In Zentralasien wieder, wo
die Pflanzenwelt infolge des stark kontinentalen Klimas zeitweise erstirbt,
werden die Produkte der Verwitterung durch die Kraft des Windes entführt
und auf diese Weise Becken erzeugt freilich ist in diesem Gebiete wegen
des trockenen Klimas nur vereinzelt ein See anzutreffen, b) Explosions-
becken; sie sind die Folge von vulkanischen Ausbrüchen, z. B. die Mare.
e) Einsturzbecken; sie entstehen durch Einbrüche infolge örtlicher Ent-
ziehung der Unterlage. Hierher gehören größtenteils die Seen und Dolinen
des Karst, d) Tektonische Becken. Mit diesem Namen lassen sich
alle diejenigen Becken bezeichnen, welche durch Bewegungen in der Erdrinde
entstanden sind und in einem erkennbaren ursächlichen Zusammenhang mit
dem inneren Gebirgsbau stehen. Verwerfung, Faltung und Überschiebung
sind die drei wesentlichen Faktoren dieser Vorgänge.
Anmerkung. Solche Seen, die ursprünglich Teile eines Meeres gewesen,
nennt man Reliktenseen (vom lat. relietus — zurückgelassen). Beispiele von
Reliktenseen sind die Seen in Zentralasien, in Nordrußland, Schweden usw. Diese
haben teilweise marine Fauna.
Iii. Größe und Tiefe der Seen. Die größten Flußseen
der Erde sind der Obere See (84 000 qkm) und der Ukerewe-See
(80 000 qkm); Königreich Bayern — 76 000 qkm. Die tiefste Lage
(— 394 di) hat das Tote Meer, die höchstgelegenen Seen sind die des
Plateaus von Tibet (bis über 5000 m). — Die Tiefe der Seen ist
vielfach überschätzt worden. Der Baikalsee hat wohl eine größte Tiefe von
1447 m, die tiefste Stelle der Alpenseen (und zwar im Comer See)
mißt nur 410 m.
Iv. Erlöschen der Seen. Dieses kann erfolgen 1. durch Aus-
trocknung, wie sie z. B. am Aralsee wahrzunehmen ist und überhaupt
an den Seen solcher Gegenden, wo die Verdunstung beträchtlich größer ist
als die Niederschlagsmenge; 2. durch Ausfüllung mit den Geschiebe-
ablagerungen der Zuflüsse. Beispiele hierfür sind der Genfer See,
der einst bis Bex, und der Lago Maggiore, der früher bis Bellinzona
reichte; 3. durch Vermoorung, wie sie z.b. der Kochelsee zeigt. Eine
hervorragende Rolle bei diesem Prozesse spielen die Pflanzen.
C. Das Meer.
Die Erforschung des Meeres. Troh des hohen Alters der See-
schiffahrt und ungeachtet der großen Bedeutung der Seewege für die wirtschaftliche
und politische Machtstellung der Völker gehört die wissenschaftliche Erforschung der
1 Man redet in diesem Falle von äolischer Ausräumung.