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1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 31
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
134 3. Abschn. Die Lufthülle (Atmosphäre).
in unfern Ländern, wo manchmal ein Winter dem Oberitaliens gleicht und ein
anderer dem von Moskau, bedarf es der Mittelwerte von 35 bis 40 Jahren, um die
mittlere Jahreswärme eines Ortes (Normaltemperatur) zu erhalten.
V. Isothermen. Diejenigen Linien, welche die Orte mit gleicher
(auf den Meeresspiegel reduzierter) mittlerer Jahreswärme verbinden, heißen
Isothermen (v. griech. isos = gleich und therme — die Wärme).
Sie wurden zuerst von Alexander v. Humboldt eingeführt. Deut-
licher wird die Vorstellung von den Wärmeverhältnissen, weun man die
Isothermen für alle einzelnen Monate bestimmt und ans der Erdkarte ver-
zeichnet (M o n a t s - I s o t h e r m e n).
Vi. Isothermenkarte. Eine nähere Betrachtung der Jahres-
Isothermenkarte (Fig. 104) ergibt folgendes:
a) Die Wörme eines Ortes ist um so geringer, je weiter er vom
Äquator entfernt ist; gleichweit vom Äquator entfernte Orte haben also auch
ungefähr gleiche Wärme; es beutet dies darauf hin, daß die Sonne und die
mehr oder weniger schiefe Richtung der Strahlen den Haupteinfluß üben.
b) Auf der nördlichen Halbkugel sind die Unregelmäßigkeiten der
Wärmeverhältnisse bedeutend stärker als auf der südlichen.
e) Auf der nördlichen Halbkugel sind an den Ostküsten die Isothermen
dem Äquator, an den Westküsten den Polen näher; die Westküsten sind
somit wärmer als das Innere des Festlandes und die Ostküsten; die Ur-
sachen hiervon liegen in den Windverhältnissen, dann aber auch in den
warmen Meeresströmungen.
d) Die höchste mittlere Jahrestemperatur (+ 30° C) entfällt auf das
Innere Afrikas, zwischen 10° und 20° n. Br.; das tiefste Jahresmittel
(— 20° C) auf das Innere Grönlands.
Vii. Monats-Jsothermen. Die interessantesten von ihnen sind
die Januar- und Juli-Jsothermen; sie zeigen gleichzeitig die höchsten
und tiefsten monatlichen Temperaturen der Erde an, da die Januar-
Isothermen dem Winter der nördlichen und dem Sommer der südlichen
Halbkugel, die Juli-Jsothermen dem nördlichen Sommer und dem südlichen
Winter entsprechen. Aus dem Verlauf der Linien gleicher monatlicher
Temperaturen erkennt man, daß die kältesten und wärmsten Erdstriche sich
aus der nördlichen Halbkugel finden; sie enthält nämlich viel mehr Land
als die südliche; letztere erhitzt sich deshalb im Sommer weniger stark und
kühlt sich im Winter nicht so rasch ab.
Größte Temperaturgegensätze. Die höchsten bisher beobachteten
Lufttemperaturen betragen 52 und -f~ 53° C; sie wurden in der Sahara, in
der indischen und der Koloradowüste gemessen. Der Boden erhitzt sich in den
Tropen bis zu 80° C. Die tiefste Lufttemperatur wies bisher das ostsibirische