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1. Das Vaterland - S. 11

1906 - Leipzig : Degener
— 11 — In dünnen Platten giebt er beim Anschlagen mit dem Hammer einen hellen Glockenton. Er findet sich in den Sandsteinbrüchen bei Pirna, im böhmischen Mittelgebirge, im Vogelsgebirge, im Hohentwiel (et. Ekkehard, 8. Kapitel: „der graue Klingstein, der des Berges Kern ist") :c. Ebenso ist der Trachyt ein vulkanisches, aber meist poröses Lavagebilde von weißgrauer, grünlicher oder rötlichbrauner Farbe. Er kommt abwechselnd mit Basalt im Siebengebirge (am Rhein) vor. Trachytische Gesteine sind auch Bims- sand und Tuffsteine, welche als Baumaterial beliebt sind. Die Basaltsäulen finden bei Ufer- und Hafenbauten Verwendung; zu Straßen- bauten eignet sich dieses Gestein vorzüglich. Auf dem verwitterten Basaltboden entwickelt sich fast überall eine üppige Fruchtbarkeit. Das Gestein besitzt die Fähig- keit, Feuchtigkeit stark anzuziehen und das Wasser tief eindringen zu lassen, wo- durch der Basalt trotz seiner Festigkeit leicht zerstört wird und einen sehr frucht- baren Boden bildet, der von keinem anderen übertreffen wird. Das beweist der Rheingan: seinen herrlichen Wein verdankt der Rheinländer dem Basaltboden. Auch sind alle Basaltkuppen mit der üppigsten Vegetation bedeckt. Nachwirkungen der vulkanischen Thätigkeit in der Umgebung der Basalt- gebilde dürften in den zahlreichen Thermen zu erkeuueu sein, wie wir sie finden in Badenweiler, Baden, Wiesbaden, Soden, Kronlhal, Homburg, Nauheim, Kissingen (Thermalsolquellen), Karlsbad :c. Die Neuzeit. (Känozoische Periode.) In der ältesten Epoche dieser Zeit beginnt das Meer wieder an Umfang zu gewinnen. In Europa überflutet es das nordfranzösische, das südostenglische Becken und dringt in die norddeutsche Tiefebene ein. Bis in die Thäler des Ge- birges geht das Meer. Es bildet sich ein Boden, den man mit dem Namen Tertiärgebirge bezeichnet. Dasselbe ist über die ganze Erde verbreitet und bildet die Unterlage der jüngsten Ablagerungen in den meisten Tiefebenen. Die Pflanzen, welche in dieser Zeit ihren Untergang fanden, wurden mit Kalk, Sand oder Thon bedeckt und vermoderten zu der Kohle, die wir unter dem Namen Braunkohle kennen. Diese Braunkohle ist auf der ganzen Erde verbreitet. In zum Teil mächtigen Lagern finden wir sie in Deutschland im Tieflande und besonders an der Grenze der Mittelgebirgslandschaften und ihrer Becken. Da, wo in jener Zeit Nadelbäume von den Wogen des Meeres verschlungen wurden, deckt das Land bezw. das Meer fossiles Harz dieser Pflanzen, das unter dem Namen Bernstein bekannt ist. An Stelle unserer heutigen Ostsee mag jener Bernsteinfichtenwald gestanden haben, denn an der deutschen Ostseeküste, be- sonders an der Küste Samlauds, ist die Bernsteingewinnung bedeutend. Es läßt sich vermuten, daß das erste Auftreten des Menschen schon in diese Tertiärzeit fällt; einen bestimmten Anhalt dafür haben wir aber nicht, denn mit Sicherheit sind Menschenknochen aus dieser Zeit noch nirgends aufgefunden.
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