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1. Das Vaterland - S. 40

1906 - Leipzig : Degener
— 40 — Vii. Manzen und Tiere Deutschlands. Deutschland liegt in der Waldregion der nördlichen gemäßigten Zone. Einst war es fast ganz mit Wald bedeckt. Je mehr aber die Bevölkerung zunahm, desto mehr Boden mußte dem Ackerbau gewonnen werden. Gegenwärtig ist etwa 1li des Landes mit Wald bedeckt, wovon 1 Teil Laub- und 2 Teile Nadel- wald sind. Wo der waldfreie Boden einen mittleren Feuchtigkeitsgrad besitzt, neigt er zur Wiesenbildung, mangelt es an Wasser, so entstehen Heideflächeu, ist ein Wasser-Überschuß vorhanden, dann bilden sich Moore. Zwischen diesen natürlichen Pflanzenbeständen hat der Mensch seinen Kultur- bodeu angelegt. Das Getreidefeld ist das Charakteristische der deutschen Kultur- landschaft. Im Laufe der Zeit kamen hinzu: die Kartoffel, die Zuckerrübe, der Hopfen, der Tabak und der Wein, welcher aber nur im südwestlichen Deutschland die Charakterpflanze ist, wo auch die edlen Obstsorten am besten gedeihen. Wenn Deutschlands Gaue auch ihre besonderen und charakteristischen Tiere haben, so läßt sich im allgemeinen die Beobachtung machen, daß Deutschland an Wirbeltieren reicher ist als Frankreich, ärmer aber als Rußland; daraus folgt, daß ein großer Teil derselben von Asien her einwandert und auf dem Wege in- folge neuer Lebensverhältnisse unterliegt. Elch und Biber werden gehegt, in vielen Gegenden auch der Hirsch. Der Fischbestand ist infolge der zunehmenden Industrie im Rückgänge begriffen. Im Jahre 1900 hatte Deutschland 4j/4 Mill. Pferde, 19 Mill. Rinder, 9% Mill. Schafe, 163/4 Mill. Schweiue, 3x/4 Mill. Ziegen. Dieser Bestand zeigte eine Zunahme der Pferde-, Rinder- und Schweinezucht, dagegen eine starke Abnahme der Schafzucht. Der Bedarf kann hiermit bei weitem nicht gedeckt werden. Deutschland ist demnach auf die Fleischeinfuhr angewiesen. Die Geflügel- zncht ist im ganzen Reiche verbreitet; bekannt ist die pommersche Gänsezucht. Die Bienenstände gehören zum deutschen Dorfe; doch sind die honigreichen Blüten des Heidekrauts, der Linden oder des Klees Vorbedingung für eine ertragreiche Bienenzucht. Viii. Oas deutsche Volk. Das deutsche Reich wies nach der Volkszählung von 1900 einen Bestand von 56 345000 Menschen nach. Auf diesem Zwanzigstel des europäischen Erdteils wohnt demnach über j/t seiner ganzen Bevölkerung. Im Durchschnitt kommen auf 1 km- 105 Bewohner. Deutschland gehört somit zu den stark bevölkerten Gebieten Europas; nur Belgien, Holland, England und Italien haben eine noch größere Volksdichte. Die Zunahme der Bevölkerung betrug in den 5jährigen Volkszählnngs-Perioden von 1871—1890 je rund l°/0; dagegen stieg die Zu- nähme von 1890/1895 auf annähernd 6°/0 und von 1895/1900 aus 7,8 (>/0. Die dichteste Bevölkerung zeigen die großen Industriegebiete, wie auch die Großstädte mit ihren Umgebungen. Schwach bevölkert sind die von der Natur
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