Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Vaterland - S. 118

1906 - Leipzig : Degener
— 118 — Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze" und „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte", seine patriotische Gesinnung charakterisieren. 5. Der Taunus und das Lahnthal. a. Der Taunus (feit, äun—höhe) erhebt sich zwischen Rheingau, Wetterau, Lahn und Rhein; seine Längsansdehnnng beträgt 80 km. Er bildet im Süden einen ansqnarzit bestehenden Bergrücken, der in seinem östlichen Teile den Feldberg (880 m) als größte Erhebung trägt. Nach Norden zu senkt sich das Gebirge allmählich zur Lahn ab und hat dort plateauartigen Charakter. Etwa in der Mitte teilt die Jdsteiner Senke, welche nur noch 350 in hoch liegt und von der Bahn Höchst (oder Wiesbaden)—Idstein—selters—limburg a. d. Lahn benutzt wird, das Gebirge in den Maintaunus mit dem Feldberg (oder die „Höhe") und den Rheintaunus mit dem Niederwald im Westen. Letzterer wird durchzogen von der Bahnlinie Wiesbaden—langenschwalbach—diez. Am steilsten ist der Abfall des Gebirges von Rüdesheim bis Lahnstein. Ebenso fällt der Taunus nach Süden und Osten ziemlich schroff zur Ebene ab. Diese wein- und obstreichen Abhänge zeichnen sich durch zahlreiche Badeorte (s. Seite 98) aus. Zwischen Soden und Homburg v. d. Höhe liegt das freuudliche Cronberg i. Taunus (2%), in dessen Nähe sich Schloß Friedrichshof befindet, der einstige Sitz der Kaiserin Friedrich. Nördlich von Homburg vor der Höhe liegt an der Bahnlinie nach Usingen die Saalburg, ein altes Römerkastell. Über diese Stelle ging der römische Grenzwall (Pfahlgraben) oder der „Limes", eine Art chinesischer Mauer, durch welche die Römer das Rheiugebiet zu schützen suchten gegen die Einfälle der freien Germanen. Die Anfänge dieses gewaltigen Bauwerkes reichen zurück bis in die Zeit nach der Varusschlacht im Teutoburger Walde, als die Römer sahen, daß ein weiteres Bordringen nach der Elbe unmöglich war. Der Grenz- wall begann der Ahrmündung gegenüber am rechten Rheinufer, zog sich über den westlichen Teil des Westerwaldes, ging über Ems, Langenschwalbach, an der Nordseite des Taunusrückens entlang über die Saalburg, umschloß die Wetterau, erreichte oberhalb Hanaus den Main, der aufwärts bis Miltenberg die Fortsetzung des „Limes" bildete. Von hier aus ging letzterer wieder als selbständiges Werk südwärts bis nach Lorch an der Rems, dann in einem großen Bogen ostwärts über Ellwangen nach der Donau, welche bei Hienheim (oberhalb Kelheims) erreicht wurde. Die ganze Länge beträgt 550 km. An der äußeren, gegen das freie Germanien gerichteten Seite war ein flacher Graben, an der inneren ein Weg, zwischen beiden ein Pfahlwerk, eine Mauer oder ein Erdwall, überragt von zahl- reichen Wachttürmen und Kastellen, zu denen auch die Saalburg im Taunus gehörte. Der Wall sollte gegen einen überraschenden Überfall sichern. In ihm haben wir das älteste historische Bauwerk Deutschlands, durch dessen Erforschung uns eine eingehende Kenntnis der römischen Grenzgebiete und der Art ihrer Verteidigung gegen Angriffe der Germanen verschafft ist. Das Reichs-Limes-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer