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1. Das Vaterland - S. 260

1906 - Leipzig : Degener
— 260 — über 15 Millionen Personen beförderten (wonach bei gleichmäßiger Verteilung auf die Bewohner der Stadt ganz Berlin etwa lomal in den Droschken gefahren wäre), etwa 260 Omnibusse, die in demselben Jahre von ca. 28 Millionen Menschen benutzt wurden. Die Kremser (nach dem früheren Fuhrwerksunter- nehmer Kremser benannt) sind im Abnehmen. Die Elektrizität und die Dampf- kraft machen ihnen, wie auch den Omnibussen Konkurrenz. Die Dampf-Straßen- bahnen beförderten 1892 über 2% Millionen Personen. Das Netz der elektrischen Straßenbahnen durchzieht die Stadt, den Adern des Riesenkörpers vergleichbar, in denen das Leben pulsiert. Sie sind an die Stelle der Pferdebahnen getreten, die 1894 von über 130 Millionen Menschen benutzt sind. Den vielen Straßen- linien hat sich jüngst eine elektrische Hochbahn und eine Untergrundbahn zugesellt. Selbst unter der Spree hindurch fährt man auf der Linie Schlesischer Bahnhof — Stralau — Spreetunnel — Treptow (s. Bild!). Welche ungeheure Umwälzung die Elektrizität im Verkehrswesen überhaupt hervorrufen wird, ergiebt sich daraus, daß man in nicht zu ferner Zeit mit der elektrischen Fernbahn die Strecke Berlin — Hamburg (ca. 280 km) in 1j/4 Stunden zurücklegen kann, während jetzt die Schnellzüge über 3l/2 Stunden gebrauchen. (Mit derartigen Versuchen ist auf der Militärbahn Berlin — Zossen bereits begonnen.) Der Stolz der Reichshauptstadt ist die Stadtbahn, die von Westend—char- lottenburg ausgeht und am Schleichen Bahnhofe im Osten endet. Auf gewaltigen Viadukten fahren täglich etwa 400 Züge auf 2 Geleisen über die Straßen Berlins hinweg, um den Orts- und Vorortsverkehr zu vermitteln. Auf dem 3. und 4. Geleise laufen die Züge für den Fernverkehr, welche die bedeutendsten Bahnhöfe des Außenverkehrs miteinander verbinden. Demselben Zwecke dient die Ringbahn, die in weiterem Bogen die Peripherie der Reichshauptstadt umzieht. ^Berlin ist der Hauptsitz Deutschlands für den Weltverkehr. Stangens Reisebureau in dem sogenannten Arabischen Hause (Friedrichstraße 72) vermittelt Weltreisen und unternimmt Gesell- schastsreisen nach dem Orient, dem sonnigen Süden und eisigen Nordens 9. Der Nachrichten- und Güter-Verkehr. In Berlin befanden sich 1894 121 gewöhnliche Postämter, 41 Rohrpostämter, 75 Telegraphenämter und 30 Fernsprechstellen. Im Jahre 1891 liefen täglich über 1/2 Million Briefe, Karten, Drucksachen, Warenproben und Zeitungsnummern ein, wogegen über l1/* Million gleicher Sendungen täglich abgingen. Die tägliche Durchschnittszahl der Berliner Stadt- briefe beträgt rund 150000 Stück. Von den in Berlin erscheinenden ca. 800 Zeitungen gelangen täglich 600000 Exemplare auf dem Postzeituugsamt nach etwa 6000 auswärtigen Postanstalten zur Versendung. Gegenwärtig giebt es 41 Rohrpost-Anstalten in Berlin und den Vororten mit weit über 6000 km eiserner Röhren, welche 1 m unter dem Straßenpflaster liegen. Aus getriebenem Stahlblech gefertigte Büchsen von 65 mm Durchmesser, deren jede 20 Sendungen (Telegramme, Briefe und Karten) enthält, bewegen sich in diesen Röhren. Viertelstündlich wird ein Zug, der aus 10—12 Büchsen be-
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