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1. Das Vaterland - S. 262

1906 - Leipzig : Degener
— 262 — 11. Der Berliner Geldverkehr. Berlin ist die Hauptmünzstätte des Deutschen Reichest) Hier läßt der Staat in der Königlichen Münze unsere Gold-, Silber-, Nickel- und Kupfer- müuzeu prägen, während das Papiergeld in der Reichsdruckerei angefertigt wird, wo zugleich die Herstellung der Postwertzeichen, Reichs- und Wechselstempel- zeichen, Wertpapiere und Zinsscheinbogen, Sparmarken, Lotterielose:c. stattfindet. Allein au Briefmarken werden täglich über acht Mill. Stück angefertigt, wobei über 2 Ctr. Gummi zum Gummieren der Rückseiten nötig sind. Die ans diesen beiden Instituten hervorgegangenen Geldsummen werden größtenteils durch die Reichsbank in den Verkehr gebracht. Dieselbe ist das größte Bankinstitut Deutschlands, welches mit seinen Zweigstellen „das ganze Reich in einen Bankplatz verwandelt hat". Einen gewaltigen Einfluß auf den geschäftlichen Umfang der Reichsbank übt die Berliner Börse aus, deren Gebäude sich in unmittelbarer Nähe der Friedrichs- brücke an der Spree befindet. Hier wird der Handel mit Wertpapieren (Effekten) und mit Erzeugnissen der Landwirtschaft (Produkten) betrieben. Sogenannte Makler übernehmen den Geschäftsverkehr und setzen oft in wenigen Sekunden Hunderttausende um. Bedeutend ist auch der Geldverkehr, deu die Post der Reichshauptstadt ver- mittelt. Im Jahre 1891 gingen ca. 288 Mill, Mark mittelst Postanweisungen aus Berlin heraus, wogegen 523 Mill. Mark einliefen. Hierzu kameu noch die zahlreichen Nachnahmesendungen und Postaufträge. 12. Die Berliner Wohlfahrtseinrichtungen. „Die Gesundheit einer Stadt hängt im wesentlichen von zwei Dingen ab: von der Eigenschaft des Trink-Wassers und von der Schnelligkeit, mit der sie sich ihrer Unreinigkeiten entledigt." In beiden Hinsichten hat die Stadt Berlin viel gethan, indem in den zwei letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ca. 150 Mill. Mark für Wasserversorgung und Kanalisationswerke aufgewendet worden sind. Drei große Wasserwerke (am Stralauer Thor, am Müggelsee im Südosten und am Tegeler See im Nordwesten) führen der Stadt in einem Jahre so viel in Filteranlagen gereinigtes Wasser zu, als der ganze Müggelsee enthält, der 4000 in lang, 2300 m breit und vielfach 10 m tief ist. Ebenso großartig sind die Kanalisationswerke, welche die unterirdische Abführung der Abfallstoffe bezwecken. Dieselben werden auf die südlich und nördlich von der Stadt gelegeneu Rieselfelder geleitet, wo sie, durch unzählige Kanäle verteilt, in den sandigen Boden einsickern und eine erstaunliche Fruchtbarkeit bewirken, die in dem üppigen Wachstum der dort angebauten Gemüsearten zu erkennen ist. *) Die Münzstätten des Deutschen Reiches werden auf einer Seite der Münzen durch Buch- staben, die sogenannten Münzbuchstaben, angegeben und zwar bezeichnet A — Berlin, ö —Hannover, 0^ Frankfurt, B = München, D —Dresden, F = Stuttgart, Karlsruhe, H — Darmstadt, I — Hamburg.
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