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1. Das Vaterland - S. 288

1906 - Leipzig : Degener
— 288 — die Verbindung zwischen beiden aufrecht und besorgt durch die Personen- und Post- dampser uebeu dem Personen- und Warenverkehr die Nachrichten-Vermittlung. Die größte Rhederei der Welt ist gegenwärtig die 1847 gegründete Hamburg—ameri- kanische Packetfahrt-Aktien-Gefellschast. 1900 hatte sie 134 Oceandampser im Betriebe. In Summa verfügten die 9 großen Rhedereien Hamburgs 1900 über 231 Oceandampser. Der 1857 gegründete Norddeutsche Lloyd in Bremen hat sich durch die Eleganz seiner Personendampfer einen Weltruf erworben. Er besitzt den schnellsten Schnelldampfer der Welt „Kaiser Wilhelm der Große", der von der Aktiengesellschaft Vulkan in Stettin erbaut ist. Die Zahl der Dampfer des Norddeutschen Lloyd belief sich im Jahre 1900 auf 84, während alle 6 Bremer Rhedereien in derselben Zeit über 203 Seedampfer verfügten. Die übrigen Rhedereien der Nordsee (in Emden, Brake, Geestemünde und Altona) besaßen 1900 174 Seeschiffe, die deutscheu Ostsee-Rhedereien in derselben Zeit 265. Doch kommen für den Weltverkehr hauptsächlich die Schiffe der großen Rhedereien in Hamburg und Bremen in Betracht. ■ Mit dem Norddeutschen Lloyd hat das Deutsche Reich einen Vertrag abgeschlossen, nach dem das Reich jährlich etwas über 51/2 Mill. Mark (Subvention) zahlt, wofür die Gesellschaft eine 14tägige Verbindung mit Ostasien (China und Japan) und Australien unterhalten, die Besorgung der deutscheu Post übernehmen und auf den Fahrten eine bestimmte Schnelligkeit innehalten muß. Seinerseits hat der Norddeutsche Lloyd zur Er- fülluug dieser Verpflichtungen die Hamburg-Amerika-Linie herangezogen. Unter gleichen Bedingungen zahlt das Reich für die Südafrika-Linie seit 1890: 1350000 Mark. Ebenso kostet dem Reiche die transatlantische Post (nach Amerika) die Summe von 1470000 Mark. Die staatlich subventionierten Gesellschaften haben die Pflicht, ihre Schiffe nach gewissen Regeln der Kriegsmarine bauen zu lassen und dieselben im Kriegsfalle als Hilfskreuzer bereit zu stellen. Den Weltverkehr und Welthandel fördern auch die unterseeischen Telegraphen- kabel. 1500 solcher Linien in einer Länge von 270000 km umspannen die Erde. Sie befördern jährlich etwa 6 Mill. Telegramme (täglich auf allen Linien ca. 16600, durchschnittlich auf einer Linie über 10). Deutschland setzt mehr oder weniger 45 bedeutende Kabel in Thätigkeit, besaß selbst aber von diesen großen bis 1900 nur ein einziges von Emden nach Vigo (Hafen im nordwestlichen Spanien). In demselben Jahre ist das erste deutsche transatlantische Kabel von Borkum über die Azoren nach Nordamerika gelegt, wofür das Reich 40 Jahre lang an die „Dentsch-Atlantische Telegraphengesellschaft" eine jährliche Vergütung von 1400000 Mark zahlt, wogegen das Deutsche Reich die Gebühren- einnahmen bis zum Betrage von 1700000 Mark jährlich einzieht und auch noch einen Prozentsatz vom Gewinne der Gesellschaft erhält. Weitere deutsche Kabel- liuieu werden vorbereitet durch eiue ueu gegründete Gesellschaft, Norddeutsche Seekabelwerke A. G." in Nordenham (am l. Ufer der Wesermündung).
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