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1. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 8

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 8 — dagegen ein fruchtbarer Boden. Die Tragfähigkeit des Ackers hängt ab von seiner Lage, Bodenbeschaffenheit und Wärme. Der Acker muß fleißig be- arbeitet, gut gedüngt, gepflügt und von Unkraut rein gehalten werden. — Welche Tiere wohnen im Felde? Welche schaden? Welche nützen? 5. Im Grunde der Thäler finden wir häufig Bäche. Welcher Bach fließt au unserm Orte vorbei? Das Wasser des Baches kommt aus der Erde, aus dem Berge hervor. Das Regenwasser dringt nämlich in die Erde, sickert durch den Berg und kommt an seinem Fuße wieder heraus. Die Stelle, wo das Wasser aus der Erde hervorquillt, heißt die Quelle. Das Wasser fließt immer abwärts. Es gräbt sich allmählich eine Rinne, einen Graben in den Boden; das ist das Bett des Baches. Die Seitenwände seines Bettes nennen wir Ufer. Der Bach hat ein rechtes und linkes Ufer. Wenn man sich an einen Bach stellt und nach der Richtung sieht, in der er fließt, so hat man zur rechten Hand das rechte und zur linken Hand das linke Ufer des Baches. Ein Bach, der in einen andern fließt, heißt Nebenbach; der größere wird Hauptbach genannt. Die Stelle des Nebenbachs, an der er sich in den Hauptbach ergießt, heißt seine Mündung. Zwischen Quelle und Mündung ist der Laus des Baches. Mehrere zu- sammenfließende Bäche bilden einen Fluß. Ein großer Fluß heißt Strom. Bäche, Flüsse und Strome sind fließende Gewässer. — Alle Vertiefungen, die ein Bach oder Fluß auf seinem Wege findet, füllt er aus. So ent- stehen Teiche und Seeen. Alle Gewässer ergießen sich in das große Meer. Teiche, Seeen und Meere siud stillstehende Gewässer. — Welche Ge- wächse stehen an unserm Bache? Welche Tiere leben darin? 6. Die Wiesen breiten sich gewöhnlich an einem Flusse oder Bache aus. Sie sind ganz flach und eben und mit Gras und vielen Blumen be- deckt. Im Juli wird das Gras gemäht und getrocknet; es heißt alsdann Heu. Das im Herbst gewonnene Heu nennt man Grumt oder Grummet. Eine Wiese, die man nur einmal mähen kann, wird einschürig genannt; kann man sie zwei- bis dreimal mähen, so nennt man sie zwei- oder drei- schürig. Wenn eine Wiese reichlichen Ertrag bringen soll, so muß sie gut bewässert, von Unkraut rein gehalten und auch oster gedüngt werden. Leute, die sich damit beschästigen, Wiesen anzulegen, heißen Wiesenbauer. Wo grasreiche Wiesen sind, wird viel Viehzucht getrieben. Dies ist in bergigen Gegenden der Fall. 7. Ein großes, mit Bäumen bepflanztes Stück Land wird Wald genannt. Ein kleiner Wald heißt Gehölz. In nnsern Wäldern stehen Eichen, Buchen, Birken, Tannen, Lärchen, Fichten. Tannen, Fichten und Lärchen nennt man mit einem gemeinsamen Namen Nadelhölzer. Eichen, Buchen und Birken sind Laubhölzer. Eiu Wald, der mir aus Laubhölzern besteht, heißt Laubwald; enthält er nur Nadelhölzer, so nennt man ihn Nadelwald. Die Laubbäume nützen uns durch ihr Holz, ihre Rinde und Früchte. Das Holz benutzen wir als Brennholz, Bauholz und Werkholz. Die Rinde der Eiche gebraucht der Lohgerber zum Gerben der Häute; die Eicheln liefern Schweinefutter. Die Bucheckern (Bncheln) geben feines und wohlschmeckendes Speiseöl. Das Laub der Bäume wird häufig zur Streu iu den Viehställen benutzt. Das ist nicht recht. Denn das Laub hält den Boden im Walde feucht und düngt ihn, wenn es verfault ist. Man sollte es daher im Walde liegen lassen. Im Walde ist es selbst im heißen Sommer
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