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1. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 17

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 17 — der Obernkirch er Aue trennt ihn im S. von der Weserkette. Der Teil des Berges, der nördlich der Straße von Großhegesdorf nach Reinsen liegt, heißt der Heisterberg und hat nur eine Höhe von 180 m. endlich davon thun sich in dem eigentlichen Bückeberge der Hülsenbrink (219 in.), der große Karl (293 m.) über Reinsdorf und der große Berg über Schoholtensen hervor. Westlich von dem fast 360 in. hohen Buschberge über Altenhagen, wo sich der Bückeberg mehr nach W. wendet, verläuft sein Rücken ganz waarecht; bei den Steinbrüchen oberhalb Cathrinhagen erhebt er sich 363 m. über dem Meeresspiegel. — Während der Bückeberg nach S. steil abfällt, verflacht er sich nach N. allmählich in die Ebene. — Jenseits Eilsen setzt er sich bis Bückeburg indem mit dem Idaturme geschmückten Harl fort, der eine schöne Aussicht gewährt. Dem nördlichen Teile des Gebirges sind im Osten einige Hügel Vorgelagert, wie der große Riesen (163 in.) und der kleine Riesen bei Apelern, der alte Rodenberg (138 in.) und der alte Busch (152 in.). Letzterer Vereinigt sich bei Älgesdorf wieder mit dem Heisterberge. 2. Äußer Buchen hat der Bückeberg auch einige gute Eichen- und Nadel- holzbestände aufzuweisen; Vielfach trifft man auch die Birke an. An lichten Stellen des Hochwaldes ist der Boden reichlich mit Heidelbeerstränchern be- wachsen; durch das Einsammeln ihrer Beeren erwerben sich viele arme Leute manchen Groschen. An Wild ist der Wald ziemlich reich; in der Nähe der Obernkircher Steinbrüche besitzt der Fürst von Bückeburg einen ausgedehnten Wildpark. Den größten Reichtum aber birgt der Bückeberg in seinem In- nern in seinen vorzüglichen Sandsteinen und Steinkohlen. An seinem Ost- abhange entspringen in Soldorf die Solquellen der Saline Rodenberg. 3. Die Sandsteine werden in den Sandsteinbrüchen gewonnen. Die Obernkircher Steinbrüche ziehen sich stundenlang oberhalb Cathrinhagen hin und beschäftigen gegen 200 Arbeiter. Reges Leben herrscht da oben ans dem Berge. Eine Anzahl Arbeiter sind damit beschäftigt, die großen Stein- quader loszubrechen; sie gebrauchen dabei Pulver zum Sprengen, eiserne Keile und gewaltige eiserne Brechstangen. Andere schaffen die abgeräumte Erde an die Seite. Durch starke Sägen, welche die Kraft des Dampfes in Thätigkeit setzt, werden die losgebrochenen Steinmassen in kleinere Stücke zersägt. Die Steinhaner bearbeiten alsdann die Steine mit Hacke, Meißel und Schlägel und fertigen Thür- und Fenstereinfassungen, Pfeiler, Pfosten, Schleif- und Mühlsteine, Krippen, Tröge, Denkmäler und andere Gegenstände daraus. Fuhrleute kommen mit starken Wagen und Pferden und führen die fertigen Stücke fort. Alltäglich des Abends trägt der Steinhaner das Arbeitsgerät zur Bergschmiede, um es schärfen zu lassen. Dann wandert er den Berg hinunter seinem Dorfe zu, um von seinem Tagwerk auszuruhen und frühmorgens dasselbe von neuem beginnen zu können. Das Mittags- essen schickt ihm die Mutter hinauf. Die Arbeiter aus den entfernteren Ortschaften bringen sich für die ganze Woche Brot und Zubrot mit; sie schlafen da oben auf dem Berge in einer Hütte oder in dem dort errichteten Gast- hause und gehen mir alle Sonnabend Abend zu Haus. Obgleich die Luft da oben frisch und gesund ist, so sinkt dennoch mancher Steinhauer früh ius Grab, weil der kalkhaltige Sandstaub, den er bei seiner Arbeit einatmet, der Brust sehr schädlich ist. Der Randstein des Bückeberges ist ganz weiß, sehr feinkörnig und von
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