1909 -
Langensalza
: Greßler
- Autor: Bamberg, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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schaftlichen Reize wegen in neuerer Zeit ein beliebter Ausflugsort.
Etwas mehr nach Osten greift die D a n z i g e r Bucht tief iu
das Land ein, die einen regen Schiffsverkehr aufweist, wodurch
die alte Stadt D a n z i g ein wichtiger Handelsplatz wurde. Die
Ostgrenze der Bucht bildet die F r i s ch e N e h r u n g , die das
Frische Haff vom Meere trennt. An der Pregelmündung
liegt die alte Seehandels- und Krönungsstadt Königsberg,
die durch das befestigte Pillau geschützt wird. Nordöstlich vom
Samlande dehnt sich das K n r i s ch e Haff mit dem gleichnamigen
Haff aus. An der Stelle, wo das Haff mit der Ostsee in Ber-
bindnng steht, liegt M e m e l, das hauptsächlich Holz aus Rußland
einführt. Die Haffe sind erweiterte Flußmündungen, die durch den
Kampf des Flußwassers mit der Meeresflut entstanden sind. Das
Meer spülte Sandmassen an und lagerte sie als Dünen vor die
Flußmündungen und staute das Flußwasser zu einem Süßwasser-
see. Die Nehrungen, die die Haffe vom Meere abschließen,
sind vom Meere und den Flüssen gemeinsam erbaut worden. Die
von den Flüssen mitgeführten Sinkstoffe wurden von der Strömung
bis dahin hinausgetragen, wo das offene Meer begann. Hier
sanken sie zu Boden und an derselben Stelle lagerten die Wellen
Sand ab, der schließlich die Oberfläche des Meeres erreichte. Der
sich darauf bildende Pflanzenwuchs wurde später von den Dünen
vernichtet. Dünen sind Hügelketten aus losem Sande. Der
Sand wurde durch die Wellen an den Strand geworfen und, nach-
dem er getrocknet, durch den Wind landeinwärts getrieben, wo er
lange Hügelreiheu bildete, die vom Meere sanft aufsteigen und
nach dem Lande steil abfallen. Treibt der Wind den Dünensand
landeinwärts, so werden oftmals Acker, Wiesen, ja ganze Ort-
schaften davon bedeckt und die Bewohner genötigt, Haus und Hof
zu verlassen. Um die „wandernden Dünen" vom Vorwärtsdringen
aufzuhalten, bepflanzt man sie mit Strandhafer, Strandweiden
und Strandkiefern, deren weitreichendes Wurzelnetz den Sand
festhalten.
Zwischen den beiden Haffen erhebt sich die Halbinsel
S a m l a n d , auf der der Bernstein, das Harz untergegangener
Bäume gefunden wird. Wahlen starke Nordweststürme das Meer