Anfrage in Hauptansicht öffnen
1. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten
1909 -
Langensalza
: Greßler
Dokumente für Auswahl
Auswahl zurücksetzen
Aktuelle Auswahl:
id : 2297_00000040Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
1
Seiten
1. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten 
- S. 28
1909 -
Langensalza
: Greßler
— 28 —
suchen. Man griff zur Verarbeitung der einheimischen Metalle und
es entstand die Blech-, Löffel-, Gold-, Silberdraht- und Spiel-
Warenindustrie. Über 3909 Arten von Spielsachen werden herge--
stellt. Tie von Barbara Ilttmann eingeführte Spitzenklöppelei hat
bedeutend nachgelassen. Dafür wurde die Posamentenfabrikation
eingeführt.
Der Erzgebirgler ist treuherzig und arbeitsam. Kartoffeln und
Brot bilden die Hauptnahrungsmittel. Tie Dörfer bestehen aus
schindelgedeckten Holzhütten, die einzeln oder gruppenweise zer-
streut liegen. Ann ab er g führt Posameuten bis nach Amerika aus.
Zwickau treibt Steinkohlenbergbau und Textilindustrie (Flauelle,
Teppiche, Wachstuche, Buckskins, Handschuhe. Strümpfe usw.),
Chemnitz (244000 Einw.), das „sächsische Manchester" ist durch
seine Spinnereien, Webereien, Strumpfwirkereien und Maschinen-
fabriken zu einer der ersten deutschen Industriestädte aufgeblüht.
d) Das Vogtland, im Kreise Zwickau gelegen, ist eine wellige
nach Süden allmählich ansteigende Hochfläche. Im Süden erhebt
sich das E l st e r g e b i r g e mit dem Kapellenberge, an dessen Ab-
hange die Elster entspringt. Das Klima des Vogtlandes ist höchst
ungünstig. Die Niederschläge sind sehr gering, weil die Winde,
die über die Landschaft streichen, ihre Feuchtigkeit bereits abge-
setzt haben. Der schieferartige Boden verlangt aber zur Verwittc-
rung viel Feuchtigkeit. Daher besteht das Gesamtgebiet ans ^Wald,
1 Wiese und 2/6 Ackerland. Tie Hauptanbaufrüchte sind Getreide,
Raps, Gurken und Kartoffeln. Wo der Getreidebau uicht mehr
lohueud ist, gedeiht die Kartoffel, so daß das Vogtland als wahres
„Kartoffelland" gilt. Das obere Vogtland ist reich an Wiesen-
wachs. Die entrodeten Flächen werden als Weideland benutzt.
Der Wiesenreichtum hat eine starke Viehzucht hervorgerufeu, so
daß in den Marktflecken alljährlich große Viehmärkte abgehalten
werden. In engem Zusammenhange mit der Viehzucht steht die
Gerberei und Lederfabrikation. Bedeutend ist auch die Perl-
fifcherei in der Elster. Die Schalen werden zu allerlei Schmuck-
sachen verarbeitet. Das Bad E l st e r besitzt eisen- und salzhaltige
Quellen, dereu Gebrauch heilkräftig gegen Gicht, Blutarmut,
Nervenschwäche usw. ist. Weltberühmt sind ferner die Ortschaften