1910 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Mann, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 35
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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dicht beieinander: Im Wuppertale die miteinander erwachsene Doppel-
stadt Elberfeld und Barmen mit der größten Baumwollenindustrie in
Deutschland; etwas abseits der Wupper die Orte Solingen (Solinger
Klingen) und Remscheid, an der Ruhr Hagen und etwas seitwärts
Iserlohn, alle vier mit weltberühmter Eisenindustrie; nördlich der Ruhr:
Dortmund, der Mittelpunkt des Bergbaues auf Eisen und Kohlen;
Bochum; Essen mit der weltberühmten Kruppschen Gußstahlfabrik (Guß-
stahl-Kanonen, Eisenbahnräder). — An der Mündung der Ruhr in den
Rhein liegen Duisburg und Ruhrort, die Hauptladeplätze des Rheins
für die Kohlen des Ruhrkohlegebietes. Südlich Duisburg liegt am Rhein
die Künstlerstadt Düsseldorf.
Das linksrheinische Schiefergebirge füllt den größten Teil der
Rheinprovinz aus. Es wird durch den größten Nebenfluß des Rheins,
durch die am Wasgenwald entspringende Mosel in zwei ungleich große
Teile geschieden: den Hunsrücken rechts der Mosel und die Eisel und
das hohe Venn links der Mosel.
Der Hnnsrück, dem Taunus gegenüber, zwischen Mosel, Rhein,
Nahe und Saar ist ein fruchtbares, an Naturschönheiten und geschicht-
lichen Denkmälern reiches Hochland.
Die Gifel, ein einförmiges unfruchtbares Hochland mit erloschenen
kegelförmigen Vulkanen (feuerspeienden Bergen). Die trichterförmigen Ver-
tiefungen, aus denen einst das unterirdische Feuer emporschlug und Asche
und geschmolzene Mineralien (Lava) auswarf, sind jetzt zum Teil von
kleinen Seen (Maars genannt) angefüllt. Die zu Gestein erstarrten Lava-
ströme werden ausgebrochen, sie liefern teils feste Bau- und Mühlsteine,
teils den lockeren Bimsstein, und ihre Gewinnung hat einen regen Gewerb-
fleiß hervorgerufen.
Das hohe Uenn, die ödeste Gegend des westrheinischen Schiefer-
gebirges, bildet eine mit weiten Torfmooren bedeckte unfruchtbare Hochplatte.
Die Mosel wendet sich von ihrem Ursprünge auf dem Wasgenwald
zunächst gegen N. W., durchfließt hierauf in nördlicher Richtung die Koth
ringifche Hochebene, wendet sich dann nach N. O., nimmt bei Trier die
ebenfalls vom Wasgenwalde kommende Saar aus und durchbricht nun in
einem an Naturschönheiten reichen Tale das Schiesergebirge,
An der Mosel liegt die sehr starke Festung Metz, die Hauptstadt von
Deutsch-Kothringen; weiter abwärts in der Rheinprovinz die alte Stadt
Trier.
An der Saar, wo der Boden reiche Steinkohlenlager birgt, liegt Saar-
brücken.
Im nördlichen Teile des westrheinischen Schiefergebirges liegt in
kohlenreicher Gegend die alte Stadt Aachen mit warmen Quellen (worauf
deuten diese hin? S. das bei der Eifel gesagte), einst die Krönungsstadt
der Deutschen Kaiser, jetzt bedeutende Fabrikstadt.
Unterhalb Bonn tritt der Rhein in die Tiefebene ein, behält aber
seine nordwestliche Richtung bei. Erst unterhalb Wesel wendet er sich
nach W. Kurz nachdem er das deutsche Gebiet verlassen hat, teilt er sich
in mehrere Arme, deren südlichster sich mit der Maas vereinigt. Alle
diese Arme, welche unter sich durch sehr zahlreiche Kanäle verbunden sind,
ergießen sich in die Nordsee. Eine künstliche Mündung auf deutschem Ge-
biete ist durch den Rhein-Ems-Kanal geschaffen worden.