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1. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 27

1910 - Langensalza : Beyer
— 27 — Erhebung eines Ortes über irgend einen Punkt seiner Umgebung. wenn dieselbe nicht das Meer ist. 5. Das Gebiet der Oder. Rechts an das Elbgebiet schließt sich das Gebiet der Oder. Die Oder entspringt am Südostende des mährischen Gesenkes (s. S. 12), wendet sich zwischen diesem und den Karpathen in einer schmalen Einsenkung zuerst nach O., dann nach N. Bald erweitert sich das von ihr durchströmte Tal zur breiten Ebene, an welche links und rechts nur niederes Hügelland herantritt. Im N. W. begrenzen dann die Sudeten (f. S. 11) ihr Gebiet. Von ihnen werden ihr zahlreiche Nebenflüsse zugeführt: von der Südecke des Glatzer Gebirgskessels die Glatzer Neis?e, von einem dem Riesengebirge vorgelagerten Gebirgszuge die Katzbach, vom Riesengebirge selbst der Bober und die (Hörlitzer Neihe Im O. des Flusses erhebt sich die Tarnowitzer platte zu einer Höhe von 300 m. Sie birgt in ihrem Boden die großartigsten Steinkohlenlager Deutschlands, ist aber auch reich an Eisen, Blei und Zink. Bergbau und Metallindustrie bilden darum die Hauptbeschäftigung der dicht gedrängten Bewohner. Das Odergebiet von der Quelle ab bis etwa zur Glatzer Neiße auf der einen, der Malapane auf der andern Seite bildet die Landschaft Gberschlesten, das sich immer mehr verbreiternde Tiefland bis nahe zur Mündung des Bober rechts und zur Bartsch links Unterschlesten; links vom Bober erstreckt sich die Gberlausitz, weiter abwärts die Uiedertausttz. In den Gebirgsgegenden links der Oder und auf der Hochfläche rechts der- selben bildet Gewerbfleiß die Hauptbeschäftigung der Bewohner (Leinen- und Baumwollenspinnerei und -Weberei, Glasbläserei, Bergbau und Metall- industrie), das fruchtbare fchlesische Tiefland hat reichen Ackerbau, Garten- bau und Viehzucht. An der Oder selbst liegen die Städte Ratibor, wo der Fluß schiffbar wird, Oppeln, Brieg, Breslau, die Hauptstadt Schlesiens und die zweitgrößte Stadt in Preußen, und Glogau. Links der Oder liegen Neiße, Glatz, Schweidnitz, Liegnitz und Görlitz; rechts auf der Tarnowitzer Platte die Industriestädte Gleiwitz und Beuthen. Von der Mündung der Görlitzer Neiße bis zur Festung Küstrin wendet sich die Oder nach N. Bei Küstrin nimmt sie rechts die Warthe auf. Links rückt sie ganz nahe an das Elbgebiet heran, und die niedere Wasserscheide ist hier vom Friedrich-Wilhelmskanal durchstochen, der Oder und Spree verbindet. Unterhalb des Friedrich-Wilhelinskanals liegt Frankfurt a. O. Von Küstrin wendet sich die Oder wieder nach N.w. bis zum Finow-Kanal, der sie mit der Havel verbindet. — Aus der eben betrachteten Strecke bildet der Fluß das sogenannte Oderbruch ehe- mals weite Sumpfstrecken, die aber von dem preußischen Könige Friedrich d. Gr. entwässert wurden und nun sehr fruchtbare Landstrecken bilden. Die Warthe, der bedeutendste Nebenfluß der Oder, der ihr an Länge des Laufes nahezu gleichkommt, entspringt auf dem zu russisch Polen ge- hörigen Teile der Tarnowitzer Platte. Sie nimmt links die Prosna aus, welche sast die ganze Strecke ihres Laufes die Grenze zwischen Deutschland und Rußland bildet. Rechts fließt in die Warthe die Netze. Das Warthe- und Netzegebiet bildet eine weite Ebene und war einst ein ödes Sumpf- und Waldland. Friedrich d. Gr. ließ durch deutsche Ansiedler die Brüche an der Netze entsumpfen und baute den Bromberger Kanal,
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