1910 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Mann, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 35
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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reichen Vorländern der Alpen, auf den Gebirgen und in den Nordsee- und
Ostseeländern ist Viehzucht (Rindvieh, Schase, Ziegen, Pferde» die
wichtigste Nahrungsquelle. Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung
aber nährt sich durch Gewerbfleiß (Industrie). Die Industrie ist am
lebhaftesten, wo aus dem Innern des Bodens Kohlen und Metalle zu-
tage gefördert werden (in Westfalen, den Rheinlanden, in Sachsen und
Oberschlesien). Hier hat sie verhältnismäßig viele Menschen auf engem Räume
versammelt, die Bevölkerung ist die dichteste in Deutschland, und die Städte
wachsen rasch zu Großstädten an. — Auch der Handel Deutschlands ist
bedeutend, am bedeutendsten in den Seestädten. Eine große Zahl von
Schiffen (die deutsche Handelsflotte) bringt die Erzeugnisse fremder
Länder nach Deutschland oder führt deutsche Erzeugnisse, namentlich Er-
zeugnisse des Gewerbfleißes, ins Ausland. — Der Verkehr der Bewohner
des Landes untereinander, die Beförderung der Erzeugnisse des Bodens
oder des Gewerbfleißes von einer Stelle des Landes zur andern oder nach
dem Auslande wird gefördert durch viele Eisenbahnen, deren Zahl sich
mit jedem Jahre vergrößert.
Während die Ackerbau und Viehzucht treibende Bevölkerung in vereinzelten
Weilern und in Dörfern beieinander wohnt, haben Gewerbfleiß und
Handel die Deutschen in zahlreichen Städten zusammengeführt. Die
wichtigsten Handelsstädte liegen am Meere, in großen Industriegebieten
oder in deren Nähe und an wichtigen Verkehrsstraßen; die wichtigsten
Fabrikstädte in den Kohlengebieten; die bedeutendsten der Landes-
Verteidigung dienenden Städte, die Festungen, nahe den Landesgrenzen
oder an wichtigen Flußübergängen. Universitätsstädte finden sich über
das ganze Land zerstreut.
Dritter Abschnitt.
Erdkunde.
1. Gestalt und Grütze der Erde.
Wenn wir auf einer weiten Ebene oder auf einem hohen Berge stehen,
erscheint uns die Erde als eine große Scheibe, auf welcher ringsum in
weitem Kreise das Himmelsgewölbe ruht. Lange Zeit hat man deshalb
geglaubt, sie sei wirklich eine Scheibe, rings vom Meere umgeben. Doch
dies ist eben nur Schein.
Wir fanden bei der Betrachtung der Nordsee, daß ein nach irgend
welcher Richtung hin sich entfernendes Schiff am Horizonte sich allmählich
ins Meer zu tauchen scheint, und schlössen daraus, daß der Nordseespiegel
nach allen Seiten gleichmäßig gekrümmt, oder daß er ein Abschnitt einer
großen Kugel sein müsse. Da diese Erscheinung, soweit wir auch aufs
offene Meer hinausfahren und nach welcher Richtung hin wir unsere Be-
obachtungen anstellen, sich überall fortsetzt, so muß die Erdoberfläche nach
allen Seiten hin, wie die Oberfläche einer ungeheuer großen Kugel, ge-
krümmt sein. Und führen wir zu Schiffe immer nach einer Richtung z. B.
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