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1. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 77

1910 - Langensalza : Beyer
— 77 — Die nordischen und östlichen Reiche. 1. Die skandinavische Halbinsel (Schweden und Norwegen). Der Westen der skandinavischen Halbinsel wird seiner ganzen Länge nach von den skandinavischen Alpen durchzogen, einem Gebirge, das steil und schroff zum atlantischen Ozeane und nur allmählich nach Osten hin ab- fällt. Wie eine Niesenmauer setzt es sich an der Westküste dem Anstürmen des Ozeans entgegen, der hier eine Unzahl von schmalen, oft tief ins Land eingreifenden Buchten, Fjorden genannt, bildet. Zahlreiche Inseln liegen vor denselben zerstreut (z. B. die Losoten), und in dieser Wassernnldnis, wo Ebbe und Flut zur tosenden Brandung werden, kann das Schiff nur mit Hilfe des kühnen, braven norwegischen Lotsen der Gefahr entgehen, an den Klippen zu scheitern. Flechten und Mose bedecken das Gebirge, und meist sind nur die Abhänge und Talwände mit Nadelholz bekleidet. Nur wo ein Gebirgsstrom sich zum Meere durchbricht, sieht man das lachende Tal entlang einen angebauten Strich Landes. Ewiger Schnee bedeckt die Häupter der Berge. — Die östliche Hälfte der Halbinsel bildet ein von Hügelreihen durchzogenes Flachland. Eine dünne Ackerkrume deckt den felsigen Boden, auf dem im äußersten Süden Kastanie und Walnuß reifen, aus dem sich weiter hinauf Fichten- und Kiefernwälder, noch weiter nach Norden Birken- wälder erheben. Der nördliche Strich, in dem auch die Birke nicht mehr gedeihen will, ist die Region der Beeren und Moose. Wald ist somit vor- herrschend, und Äcker und Ortschaften liegen meist auf gelichtetem Wald- gründe. An geschützten Stellen wird selbst über den 70ften Grad hinaus noch Gerste und Haser gezogen. Eine große Anzahl von Flüssen (Dal-Elf, Angermann-Elf,Umea-Elf, Lulea-Elf, Tornea-Elf) und herrliche Seen (Mälar-, Wener- und Wetter-See) schaffen eine reiche Be- Wässerung. Die Flüsse, besonders die Norwegens, bilden vielfach prächtige Wasserfälle. Skandinavien, das mit Dänemark im Mittelalter eine Zeitlang ein Reich gebildet hat, zerfällt in die Königreiche Schweden und Norwegen. a) Schweden hat auf 447 864 qkm 5 430000 Einw. germanischer Abstammung. Die Schweden sind ein treuherziges, arbeitsames, tapferes, geistig begabtes Volk, das seine große Vergangenheit (Gustav Adolf) noch nicht vergefsen hat. Die lutherische Kirche ist durchaus herrschend. Stockholm, Hauptstadt in prächtiger Lage am Mälar-See, der Hauptsitz schwedischen Gewerbsleißes und Handels, 340000 E. — Gothenbnrg (Göteborg) an einer Bucht des Kattegat, 162 000 E. (Heringsfang); Upsala, berühmte Universität 25000 E.; Karlskrona, Festung und Kriegshafen an der Ostsee, 27 000 E. d) Norweam.k>at auf 322 987 qkm 2 346000 Einw., welche ebenfalls germanischer Abstammung sind. Die Norweger sind ein kräftiger, trefflicher Menschenschlag. Da Ackerbau und Viehzucht nur unbedeutend sind, so ist das Volk hauptsächlich auf Jagd und Fischfang angewiesen. Kristiania, Hauptstadt am Chrifkmu-Fjord, Handelsstadt und Universität mit 232 000 E. Außerdem merken wir noch Bergen, 82 000 E., der erste Handelsplatz Norwegens (Heringsfischerei), und Hammerfest, die letzte Stadt im Norden.
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