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1. Geschichte der Neuzeit - S. 4

1883 - Freiburg : Herder
4 Von der Reformation bis zum westflischen Frieden. vor dem Kardinal Ca je tan in Augsburg vernehmen zu lassen. Vom Kardinal liebevoll empfangen, verweigerte er jeden Widerruf, so lange er nicht aus der Heiligen Schrift widerlegt sei", und entfernte sich bald heim-lich von Augsburg, indem er eine Appellation von dem bel unterrichteten an den besser zu unterrichtenden Papst" zurcklie. Von jener Zeit an beharrte er immer heftiger auf seinen Lehren, und die Niederlage, welche er, sowie sein Freund Karlstadt bei einer ffentlichen Disputation mit Eck in Leipzig erlitten (27. Juni bis 16. Juli 1519), verbitterten ihn nur noch mehr. Nun schritt der Papst energischer ein. Im Juni 1520 erschien eine Bulle, welche 41 aus Luthers Lehren gezogene Stze als hretisch verwarf und ihn selbst bei Strafe des Bannes zum Widerruf aufforderte. Luther beteuerte zwar seine Anhnglichkeit an die Kirche, gehorchte aber dem Papste nicht, sondern berief sich auf ein Konzil, schrieb immer heftiger gegen den Papst und verbrannte zuletzt am 10. Dezember 1520 die ppstliche Bulle, sowie die Bcher des kanonischen Rechts. Sein Vor-gehen verursachte in ganz Deutschland eine ungeheure Aufregung; die Buchdruckereien verbreiteten Streitschriften, Schmhschriften und Spott-lieber, alle Stnde nahmen fr oder wider Luther Partei, so da ein verheerender Sturm der das Reich hereinzubrechen drohte. Kaiser Karl V. (15201558.) 3. Kaiser Max war am 12. Januar 1519 gestorben; er hatte also noch den Anfang der Reformation erlebt, ohne da er jedoch ahnte, wie weit dieselbe führen werde. Um die Kaiserkrone bewarben Jicf) König Franz I. von Frankreich und König Karl I. von Spanien. Franz I. gebot der die ganze Kraft des schnen, groen Knigreichs Frankreich; die Lombardei hatte er durch den Sieg bei Marignano erobert; der Herzog von Savoyen sowie die Republik Geuua waren seine Vasallen, die Schweizer standen in seinem Solde, deswegen durfte der ehrgeizige König den Gedanken fassen, sich zum Kaiser whlen zu lassen und die kaiserliche Krone, welche den Vorrang unter allen Mo-narchen verlieh, auf den König Frankreichs berzutragen. Ihm stand König Karl I. von Spanien gegenber, der Enkel Kaisers Max I. und der burgundischen Maria, der Sohn des Herzogs Philipp von Burgund und der Johanna von Castilien, der Erbtochter Jsabellas von Castilien und Ferdinands von Aragonien. Karl I. war 1500 zu Gent geboren und mit seinem jngern Bruder Ferdinand Erbe aller Besitzungen der sp ani-schen, burgundischen und sterreichischen Monarchie. Ihm sielen schlielich, trotz der Umtriebe des franzsischen Knigs, die Stim-
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