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1. Geschichte der Neuzeit - S. 7

1883 - Freiburg : Herder
Reichstag zu Worms. Franz v. itfmgen. 7 Faust gefhrt, z. B. gegen den Herzog von Lothringen, gegen die Stadt Metz, gegen den Landgrafen von Hessen. Wie alle seine Standesgenossen, die reichsfreien Adeligen, hate er die Fürsten, die sich von dem Kaiser immer unabhngiger machten, aber die Reichsritter zum Lehendienst zwingen wollten. Er begrte Luthers Auftreten als den Anfang einer deutschen Revolution und beherbergte den geistvollen, aber sittlich ganz verkommenen frnkischen Ritter Ulrich Von Hutten auf der Ebernburg, von welcher aus dieser Braudschrifteu gegen die Fürsten und die Geistlichkeit in die deutschen Gauen schlenderte. Sickingen hatte Karl Y. vor und nach dessen Wahl zum Kaiser wichtige Dieuste geleistet, aber weder Karl noch dessen Bruder Ferdinand lieen sich fr den Gedanken gewinnen, die von Luther hervorgerufene Bewegung mit dem Beistande Sickingens und der Ritterschaft zur Wieder-Herstellung der alten Kaisergewalt und zur Niederwerfung der deutschen geistlichen und weltlichen Fürsten zu benutzen. Als Karl Y. nach Spanien zurckgekehrt war, schlug Sickingen auf eigene Faust los. Die Ritterschaft von Schwaben bis Niedersachsen hatte Beistand, schweizerische Hauptleute Zuzug mit Sldnern versprochen; 12 000 Landsknechte hatte Sickingen selbst gesammelt Und so brach er im Herbste 1522 gegen den Erzbischof von Trier auf. Er konnte jedoch Trier nicht einnehmen und mute vor dem Landgrafen Philipp von Hessen zurckweichen, der sich mit dem Kurfrsten von der Pfalz verband und den ritterlichen Frstenfeind in Landstuhl, seiner strksten Burg, einschlo. Sickingen verteidigte sie entschlossen, aber die ihm versprochene Hilfe erschien nicht; das feindliche Geschtz zerschmetterte die vierzehn Schuh dicke Mauer der Burg, und als sich der kranke Ritter zu der Bresche tragen lie, wurde er ttlich verwundet; die Besatzung streckte die Waffen, Sickingen selbst starb als Gefangener (7. Mai 1523). Der Muernkrieg. (15241525.) 7. Gefhrlicher als Sickingens Handstreich war die Bauern-revolutiou, welche sich von Schwaben und Elsa, von Tirol und Salzburg bis Thringen und Sachsen erstreckte. Die meisten deutschen Bauern waren mit Abgaben und Diensten berbrdet, muten ihre Felder durch das Wild ihrer Leibherren schdigen lassen und dazu oft eine bermtige Behandlung ertragen. Schon vor dem Auftreten Luthers ghrte es unter den Bauern auf eine bedenkliche Weise; als sie nun aber von der neuen Predigt der Freiheit des Evangeliums" ver-nahmen, glaubten sie, jetzt sei auch ihre Zeit gekommen, begehrten Frei-heit von der Leibeigenschaft und andern drckenden Lasten, wobei sie sich zur Rechtfertigung ihrer Forderungen auf die Heilige Schrift beriefen,
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