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1. Geschichte der Neuzeit - S. 8

1883 - Freiburg : Herder
8 Von der Reformation bis zum westflischen Frieden. in welcher nirgends gesagt sei, da die Bauern leibeigen und zu den vielerlei Frohndiensten und Steuern verpflichtet seien. Sie sammelten sich bewaffnet in solchen Massen, da geistliche und weltliche Herren in Schrecken gerieten und mit ihnen unterhandelten; die Bauern gingen aber in ihren Forderungen immer weiter, so da ein gtlicher Vergleich zwischen ihnen und den Herrschaften fast berall unmglich wurde, und berdies brachen sie meistens die vereinbarten Vertrge. Sie selbst waren untereinander uneinig ,N und ihre Haufen, die sich in Schwaben, Elsa, Franken und Thringen umhertrieben, gehorchten weder den Anfhrern, die sie aus ihrer Mitte whlten (G. Metzler, Jcklin, Rohrbach, Salb, Bermeter), noch den entlaufenen Mnchen und Geistlichen, welche sich ihnen zugesellt hatten. Auch eine Art Bundesbrief, die zwlf Artikel, in welchen die Forderungen der schwbischen Bauern enthalten waren, wurde nicht allgemein anerkannt. Daher blieb der Tag zu Heilbronn, wo die Anfhrer der die Abschaffung aller Landesherrschaften und der Auf-richtung einer einheitlichen kaiserlichen Regierung verhandelten, ohne allen Erfolg. Im Frhjahre 1525 schwrmten die Bauern in groen Haufen im Elsa, am Oberrhein, in Oberschwaben, am Neckar, in Franken und Thringen umher, plnderten und verbrannten Klster und Schlsser und lieen sich die Vorrte aus Keller und Speicher gut schmecken. Unter-dessen hatten sich aber auch die Fürsten und Herren gerstet. Der Feld-Hauptmann des schwbischen Bundes, der Truchse Georg von Wald-brg, zersprengte zunchst die wilden Horden bei Elchingen und Leipheim und schlug dann am 12. Mai die Hauptmacht, den sog. hellen Haufen", welcher einen Monat vorher die Stadt Weinsberg erobert und geplndert hatte, bei Bblingen. Hierauf wandte sich Waldburg nach Franken und schlug auch dort die Aufstndischen bei Knigshofen und Wrz brg. Nicht besser erging es den Bauern in der Rheiupfalz. im Elsa und in Lothringen. Auch in Thringen waren zur selben Zeit-Unruhen ausgebrochen. In der Reichsstadt Mhlhausen hatte Thomas Mnzer, frher Luthers Freund, dann dessen heftigster Gegner, den Rat gestrzt und sich an die Spitze des gemeinen Volkes gestellt. Er predigte Freiheit und Gleichheit. Gtergemeinschaft, Ausrottung aller Gottlosen, zerstrte Kirchen, Altre und Bilder und spielte den Meister von Erfurt bis Hersfeld. Luthers Ermahnungen an die Bauern, von solchem Treiben abzulassen, waren vergeblich und wurden verhhnt. Hierdurch ergrimmt, forderte er in einer besondern Schrift: Wider die mrderischen und rebelli-schert Bauern" die Fürsten auf, dreinzuschlagen, zu wrgen und zu stechen". Landgraf Philipp von Hessen, Herzog Heinrich von
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