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1. Geschichte der Neuzeit - S. 50

1883 - Freiburg : Herder
50 Von der Reformation bis zum westflischen ^rieben. berg. Als die nchstberechtigten Erbansprecher traten der Kurfürst von .Brandenburg und der Pfalzgraf von Neuburg auf, sie befetzten auch alsbald das Erbe, und als der Kaiser bis zum rechtlichen Austrage des Erbstreites die Hand aus das Erbe legen wollte, setzte Heinrich Iy. von Frankreich sein Heer in Bewegung, und die Union trat unter die Waffen. Da wurde Heinrich Iv. (Mai 1610) ermordet, der Brger-krieg brach in Frankreich wieder aus, die Union gab deswegen ihre Plane auf, die Erbansprecher verglichen sich, und fr diesmal blieb Deutschland von einem Brger- und Religionskrieg verschont. 62. Kaiser Rudols Ii. mute die Dinge im Reiche ihrem Gange berlassen; denn in Siebenbrgen wurde Stephan Bocskai, ein Refor-mierter, zum Fürsten erwhlt (1605), der von dem Sultan auch als Vasallenknig von Ungarn anerkannt wurde, von dem Kaiser mit Waffen-gemalt die Abtretung von sieben ungarischen Comitaten und fr die ungarischen Protestanten Rechtsgleichheit mit den Katholiken erzwang. Ferner entri ihm sein Bruder Matthias mit Hilfe der Stnde die Regierung des sterreichischen Teils von Ungarn, des Erzherzogtums sterreich und Mhrens, und damit ihm in Bhmen und Schlesien nicht das Gleiche.widerfahre, bewilligte Rudolf am 11. Juli 1609 den sogenannten Majesttsbrief. Durch diesen erhielten die Utraquisten und Protestanten in Bhmen und Schlesien vollstndige Reli-gionsfreiheit, das Recht, Kirchen zu bauen, Consistorien zu bestellen, freien Zutritt zu der Universitt Prag und selbstgewhlte Defensoren, d. h. einen leitenden Ausschu; sie nahmen also in Bhmen fast dieselbe Stellung ein wie die Hugenotten in Frankreich. Aber alle diese Zu-gestndnisse retteten dem Kaiser die bhmische Knigskrone nicht, er mute abdanken und behielt nur die Kaiserkrone, welche kein Einkommen ge-whrte. Der verlassene Herr starb am 16. Januar 1612 und hatte seinen Bruder Matthias zum Nachfolger. Rckblicke. Deutschland wird das klassische Land der Schuten. 63. Vor der Erfindung und allgemeinen Verbreitung der Buch-druckerkunst waren eigentliche Volksschulen unmglich, denn das wichtigste Lehrmittel, die Bcher, muten mhsam abgeschrieben werden und waren darum so teuer, da sie nur von reichen Leuten gekauft werden konnten. Weil es auch zum Berufe der kirchlichen Anstalten gehrte, fr die geistige Ausbildung des Volkes zu sorgen, und sie vermglich genug waren, um Lehrmittel ausarbeiten zu lassen, waren die Schulen immer mit Klstern oder andern geistlichen Stiften verbunden, und die Lehrer
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