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1. Geschichte der Neuzeit - S. 63

1883 - Freiburg : Herder
Das Restitutionsedikt. 63 zsische Minister Richelieu, der alles aufbot, um gegen denkaiser, dessen Macht so unerwartet gewachsen war, einen neuen Krieg zu entznden. Dazu gab es kein besseres Mittel als die protestantischen Fürsten zur Herausgabe der seit 1552 eingezogenen Stifte zu ntigen, denn das hie ihnen einen groen Teil ihres Besitzes und Einkommens entreien. berdies mute durch die Wiederherstellung der aufgehobenen Stifte eine katholische Bevlkerung in Gegenden und Städte verpflanzt werden, wo der Protestantismus allein geherrscht hatte, daher wurde auch die protestantische Bevlkerung und besonders die protestantische Geistlichkeit im hchsten Grade erbittert. Die ganze Gehssigkeit der Ma-reget fiel auf den Kaiser, weil er sie anbefehlen und durchfhren mute, darum zgerte er auf die Forderung der katholischen Stnde einzugehen, endlich gab er aus Gewissenhaftigkeit nach und erlie (6. Mrz) das Restitutionsedikt, dessen Hauptpunkte waren: 1) Alle mittelbaren, seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Stifte, Klster und andere Kirchen-gter jeder Art werden den Katholiken zurckerstattet; 2) alle unmittel-baren, gegen den geistlichen Vorbehalt (f. S. 24) eingezogenen Stifte sollen wieder mit katholischen Prlaten besetzt werden; 3) die katholischen Reichsstnde haben das Recht, ihre Unterthanert zu ihrem Glauben zu ntigen oder dieselben im Falle der Widersetzlichkeil gegen die gesetzliche Nachsteuer aus dem Lande zu weisen; 4) die Wohlthat des Religions-friedens genieen nur die Katholiken und die Bekenner der Augsburgischen Konfession; alle Sekten (Calvinisten, Zwinglianer, Wiedertufer u. s. w.) werden in dem Reiche nicht mehr geduldet. Der Schlag war sehr hart fr die Protestanten; im niederschsischen Kreise betraf das Restitutionsedikt die Erzbistmer Hamburg, Bremen, Magdeburg und fnf Bistmer; im oberfchsifchen Kreise und den branden-burgischen Marken 7 Bistmer, wozu weit der 200 Abteien in Nord-und Sddeutschland kamen. Der Kurfürst Johann Georg von Sachsen hatte seinem jngsten Sohne das Erzbistum Magdeburg zugesprochen, das er jetzt rumen und auerdem die Bistmer Meien, Naumburg und Merseburg restituieren sollte; darum wurde er gegen den Kaiser sehr erbittert und trat auf die Seite von dessen Gegnern. 14. Die Absicht Richeliens war nicht vollkommen erreicht, so lange der Kaiser noch Wallenstein und dessen Heer im Dienste hatte. Dem Friedlnder" waren alle Fürsten ohne Unterschied tod-seind, denn sie frchteten den verwegenen Mann, der offen aussprach, man brauche in Deutschland nur einen Herrn und nicht Dutzende, htten ja auch andere Reiche nur einen Monarchen; sie haten ihn wegen seines Stolzes und klagten strmisch der die Erpressungen und Gewalt-thaten des Generalissimus und seines Heeres. 1
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