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1. Geschichte der Neuzeit - S. 218

1883 - Freiburg : Herder
218 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. der Halbinsel, sondern hauptschlich gegen sterreich gerichtet war, das aus Italien vertrieben werden sollte. Schon im Sommer von 1847 erfolgten Ausbrche in Lucca, Parma und Modena, am heftigsten jedoch im Januar 1848 auf der Insel Sicilien, im Mai in Neapel. Als alle Zugestndnisse des Knigs Ferdinand Ii. die Sicilianer sowenig als die Neapolitaner beruhigten, lie er es auf einen Entscheidungskampf an-kommen und berwltigte den Aufstand hauptschlich durch die Tapfer-keit seiner ans Schweizern angeworbenen Regimenter. (Neapel im Mai 1848, Sicilien im April 1849.) Der gute und mild gesinnte Papst Pius Ix. (erwhlt den 16. Juni 1846) hatte alle politischen Verbrecher amnestiert und eine Staats-konsnlta (Stndeversammlung) bewilligt. Als aber im Mrz 1848 die Revolution berall zu triumphieren schien und durch ganz Italien der Ruf: Tod den sterreichern! erscholl, ri in Rom ein Volkshaufen das Wappen an der Amtswohnung des sterreichischen Gesandten weg, und bald darauf verlangte das Volk, die Brgerwehr und das Militr, da Pius Ix. an sterreich den Krieg erklre. Da dieser sich standhaft weigerte, zogen die ppstlichen Schweizerregimenter, die Dragoner, die Artillerie und ein groer Haufen von Freiwilligen in die Lombardei gegen die sterreicher. Verwegene Republikaner sammelten sich aus ganz Italien in Rom an, ermordeten den ppstlichen Minister Rossi, feuerten in den Quirinal, in welchem der Papst residierte und bemchtigten sich der Gewalt in Rom, so da der Papst, um nicht gefangen oder gar ermordet zu werden, mit Hilfe des Grafen v. Spaur, des bayerischen Gesandten, heimlich aus Rom entfliehen mute (24. November 1848). Er fand einen sichern Zufluchtsort in der neapolitanischen Felsenfestung Gata, Rom aber verwandelte sich in eine Republik. Der Groherzog Leopold Ii. von Toscana bewilligte schon im Januar eine Verfassung und sprach sich sehr heftig gegen sterreich aus; das-selbe geschah durch Karl Albert, König von Sardinien, der bis in die letzten Jahre sterreichs Bundesgenosse gewesen war, aber seit 1846 sich rstete, um au die Spitze der Italiener zu treten, falls die Erhebung gegen sterreich gelingen wrde. In den groen Stdten des sterreichischen Oberitaliens: in Mailand, Pavia, Vicenza, Padua, Brescia, Venedig u. s. w. waren die Hauptherde der Verschwrung, an welcher sich fast alle Adeligen, die reichen Brger, die Beamten, Ge-lehrten, Advokaten und Studenten beteiligten. Als nun nicht nur tu Paris, sondern selbst in Wien die Revolution gesiegt hatte, erhob sich am 21. Mrz auch das groe reiche Mailand; hier befehligte der 80jhrige Feldmarschall Radehky etwa 18 000 Mann, und wre sicher der Stadt auch Meister geworden, obwohl ihr von allen Seiten Frei-
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