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1. Geschichte der Neuzeit - S. 227

1883 - Freiburg : Herder
Die Revolution in Osterreich. 227 mute der Kaiser alles gewhren, was der ungarische Reichstag verlangte: eigenes Ministerium, eigene Armee, Vereinigung Siebenbrgens, Kroatiens, Slavoniens, Dalmatiens und der Militrgrenze mit Ungarn, allgemeines Stimmrecht bei den Landtagswahlen und die Einrumung der Hauptfestungen Komorn und Peterwardein mit ihren Zeughusern. Allein die Kroaten, die Slavonier, die Serben, die Rumnen und Militrgrenzer wollten nicht von den stolzen Magyaren beherrscht sein, sie griffen zu den Waffen, und der Banns von Kroatien, Zell ach ich, rckte bis Stuhlweienburg vor. Als er aber er-fuhr, was am 6. Oktober zu Wien geschehen war, wandte er sich dorthin und fhrte seine Truppen dem Fürsten Windischgrz zu. Der Kaiser verhngte der Ungarn den Kriegszustand und erklrte den Reichstag fr aufgelst; dieser aber protestierte und setzte eine pro vi-forische Regierung ein, in welcher Kossuth wie ein Diktator gebot. Er rief 200 000 Mann zu den Waffen (Landwehr, Honveds) und verweigerte die Anerkennung des Kaisers Franz Joseph. Nun aber rckte Windischgrz mit einer 60 000 Mann starken Armee von Wien her in Ungarn ein. Er lieferte einige glckliche Treffen und zog am 5. Januar in Ofen und Pest ein, nachdem sich der ungarische Reichstag nach Debreczin entfernt und sich die ungarische Armee der die Thei zurckgezogen hatte. Windischgrz verfolgte sie nicht; als sie aber wieder hervorbrach, warf er sie am 26. Februar in der Schlacht bei Kopolna zurck, benutzte indes seinen Sieg abermals nicht, sondern lie den Ungarn Zeit, sich zu sammeln und ihre Armee zu verstrken. Von jetzt an war das Glck auf ihrer Seite; sie siegten unter Grgey, Klapka, Perczel und andern Fhrern im April bei Szolnock und Gdll, bei Maitzen, an der Gran, bei Komorn, erstrmten im Mai Ofen und rckten bis Raab vor. In Siebenbrgen hatte der magyarische Stamm der Szekler sich erhoben und in dem polnischen General Bem einen trefflichen Feldherrn erhalten, der vom Januar bis Mrz das sterreichische und auch das zur Hilfe ge-rufene russische Corps schlug und beide in die Walachei sprengte. . Kossuth wurde der dieses Waffenglck fo bermtig, da er, gegen den Rat Grgeys, am 14. April durch den Reichsrat das Haus Habsburg der Krone verlustig und fr ewige Zeiten aus Ungarn verbannt" erklären lie. So wurde Ungarn eine Re-publik und Kosfnth zum Oberhaupt derselben als Prsident-Gouverneur ernannt. Seine Herrlichkeit dauerte nicht lange; der russische Kaiser Nikolaus hatte bei Anfang der Revolutiouskriege den Kaiser von sterreich mit einem- Darlehen von 30 Millionen Gulden untersttzt. Als aber die Revolution in Ungarn siegreich war, als polnische Generale, 15 *
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