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1. Geschichte der Neuzeit - S. 245

1883 - Freiburg : Herder
Brgerkrieg der Vereinigten Staaten von Nordamerika, 245 sucht der sdlichen Staaten der Republik gegen die nrdlichen immer heftiger. Die Einwanderer aus Europa, jhrlich gegen 200 000, meistens Deutsche, Englnder und Jrlnder, siedelten sich fast ausschlielich in den nrdlichen Staaten an, weil sie dort ein ge-migtes Klima, wohlfeilen Boden^und Arbeit fanden, während in den wrmeren und teilweise ungesunden sdlichen Staaten die groen Grundbesitzer den nutzbaren Boden im Besitze hatten und ihn durch Negersklaven mit Zucker, Tabak, Reis, hauptschlich jedoch mit Baum-wolle anbauen lieen (Plantagenwirtschaft). Da in dem nordameri-kanischen Kongresse die einzelnen Staaten in dem Hause der Reprsen-tanten (Abgeordneten) nach dem Mastabe der Bevlkerung vertreten sind, so erhielten die nrdlichen Staaten, in denen die Volkszahl durch die Einwanderer reiend schnell anwuchs, in dem Hause der Reprsen-tanten das bergewicht und vermochten Maregeln durchzusetzen, welche den Sdstaaten nicht gefallen konnten. Dazu gehrte besonders die Zollgesetzgebung (Tarif). In den nrdlichen Staaten entwickelte sich der Gewerbflei sehr rasch; damit aber die Preise der verschiedenen Fabrikate nicht durch die Einfuhr der Fabrikate aus Europa, namentlich aus England, herabgedrckt wrden, setzten es die Abgeordneten der nrdlichen Staaten in dem Kongresse durch, da die europischen Fabrikate mit hohen Zllen belegt wurden. In den sdlichen Staaten bestand kein Gewerbflei, sie muten deswegen eine Menge von Fabrikaten kaufen und infolge der hohen Zlle teuer bezahlen, sie entrichteten damit, wie sie sagten, gewissermaen einen Tribut an die nrdlichen Staaten. Die Eifersucht der Nrdlichen und Sdlichen entzndete sich an der Frage der die Sklaverei nach langen bitteren Streitigkeiten zur Kriegs-flamme. Seitdem England die Sklaverei abgeschafft hatte, erhoben sich auch in Amerika zahlreiche Stimmen, welche die Abschaffung dieser un-christlichen und die Republik entehrenden Einrichtung verlangten; die sd-liehen Sklavenhalter aber verteidigten sie als eine patriarchalische" Ein-richtung, und wer in einem sdlichen Staate ein Wort fr die Abschaf-fnng der Sklaverei (Abolition) sprach, wurde ermordet. Sie setzten es Tm Kongresse durch, da jeder in einen nrdlichen Staat entflohene Sklave ausgeliefert werden mute, und da es den Territorien (groe, neu besiedelte Bezirke unter 40 000 Einwohnern) frei stehen sollte, Sklaven zu halten oder nicht, und sie sorgten dafr, da Sklavenhalter dahin einwanderten. Indessen gewannen aber die Gegner der Sklaverei in den nrdlichen Staaten die Oberhand und 1860 setzten sie die Wahl des Advokaten Abraham Lincoln zum Prsidenten durch, der einst Acker-bauer, Holzhndler und Fler gewesen war. Die Sklavenhalter sahen wobl ein, da jetzt die Abschaffung der
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