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1. Geschichte der Neuzeit - S. 273

1883 - Freiburg : Herder
Die franzsische Kriegserklrung. 273 Die Kandidatur des Prinzen ist aufgegeben, der Zwischenfall erledigt." Aber am 13. Juli stellte der franzsische Botschafter Benedetti zu Ems auf der Promenade an den König von Preußen das Ansinnen, er solle bestimmt erklären, er werde niemals zugeben, da der Prinz die spanische Thronkandidatnr noch einmal annehme. Der König antwortete kurz ab-lehnend, und als Benedetti am Abend um eine Audienz nachsuchte, um von dem König eine schriftliche Entschuldigung zu verlangen, wurde ihm durch einen Adjutanten bedeutet, der König habe dem Botschafter nichts weiter mitzuteilen. Der Telegraph verbreitete die Kunde von diesem Vorfall blitzschnell durch ganz Europa, und berall sagte man sich: Der Krieg zwischen Frankreich und Preußen ist beschlossen. Am 15. Juli brachte der Minister Ollivier die Lge in die Kammer, die preuische Regierung habe durch eine Depesche der die Abweisung Benedettis Frankreich vor ganz Europa beschimpft; die Opposition verlangte strmisch, aber vergebens, da die Depesche vorgelegt werde; Ollivier und Gramont beteuerten wiederholt die beleidigende Thatsache, die Warnung des alten Thiers wurde ber-schrieen und Ollivier schlo seine Kriegsrede mit der Versicherung, da er die Verantwortung leichten Herzens" bernehme. Am 19. langte die franzsische Kriegserklrung in Berlin an; sie war marklos nach Inhalt und Form, und die Proklamationen an Volk und Armee waren geradezu lcherlich, indem sie verkndeten, die franzsische Armee gehe in den Kampf fr die Freiheit und (Zivilisation. Die preuische Negierung publizierte dagegen die Antrge, welche ihr Napoleon in betreff Belgiens, Luxemburgs und Sddeutschlands gemacht hatte, und stellte so die Schwche und Perfidie des franzsischen Kaisers splitternackt vor Europa und Deutschland hin; seine Gesundheit war erschttert, sein Geist ermattet, sonst htte der ehemals so schlaue Berechner sich nicht wie willen- und gedankenlos in den Krieg treiben lassen. Er hatte keine Allianzen, sondern nur Hoffnungen auf solche. Dnemark, das' Schleswig-Holstein nicht verschmerzt hatte, wrde allerdings seine Truppen mit einem franzsischen Corps vereinigt haben, wenn die franzsische Kriegsflotte ein solches von respektabler Strke in Jtland oder Schleswig ausgeschifft htte. Napoleon war der Spmpathieen des Kaisers von sterreich und des Knigs von Italien gewi, aber auf eine Allianz waren sie nicht eingegangen; darauf durfte er nur nach einer gewonnenen Hauptschlacht rechnen; auch Kaiser Alexander Ii. von Rußland versprach nichts weiter als seine Neutralitt. Weienurg 4., Wrth 6. August, Sedan 2. September 1870. Mit Anfang August rckten die franzsischen Feldarmeen gegen die deutsche Grenze vor, von Straburg der Bitsch bis Saarbrcken. Bumller, berblick. Hi. 3. Aufl. 18
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