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1. Geschichte der Neuzeit - S. 296

1883 - Freiburg : Herder
296 Nachwort. vielen hundert Millionen Menschen oder Zugtieren erforderlich wren, denn der Dampf spinnt, zwirnt, webt, schneidet, sgt, hmmert, bohrt, druckt, prgt, poliert, mahlt, hebt, spritzt, kocht, pflgt, er treibt Schiffe und zieht die Wagen auf den Eisenbahnen. Das Dampfschiff (das erste 1807 von Robert Fultou in Nordamerika gebaut) befhrt die Flsse gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraen ihre volle Bedeutung; Dampfschiffe durchschneiden den Ocean zwischen Europa und Amerika (erste Fahrt 1838) in 712 Tagen, durchkreuzen das Mittelmeer nach allen Richtungen, so da der Verkehr der Erdteile viel schneller und sicherer bewerkstelligt wird und darum auch viel lebhafter ist als frher. Der Dampfwagen befrdert ungeheure Lasten auf der eifeubefchienten Strae und fhrt hunderte von Reisenden mit Windeseile durch weite Lnder an ihre Bestimmungsorte. (Die erste mit Dampf befahrene Eisenbahn wurde 1825 in England, zwischen Stockton und Darlington, in Betrieb gesetzt, die erste in Deutschland im Jahre 1835 zwischen Nrnberg und Frth.) Die Elektrizitt, deren Natur nher erforscht wurde (von Galvani, Volta, rsted, Faradaq), dient vermittelst des Kupferdrahts als blitzschneller Bote (elektrischer Telegraph) durch die ganze civilisirte Welt und luft selbst auf dem Grunde des Meeres von Europa nach Amerika (seit 1866 sind vier transatlantische Tele-graphenkabel in Thtigkeit). In allerletzter Zeit hat man auch mehr oder minder erfolgreiche Versuche mit elektrischer Beleuchtung und elektrischen Eisenbahnen gemacht, so da die Elektrizitt als ge-fhrliche Konkurrentin des Gases und Dampfes erscheint. Aber nicht nur der materielle Verkehr hat sich erweitert und be-schleunigt, sondern auch der geistige. Es sind in neuester Zeit unzhlige Schulen, hhere und niedere, gegrndet worden. Die Druckerpresse liefert jhrlich Millionen Bcher, und die Tagespresse verbreitet die Kunde von den verschiedensten Ereignissen, von Gesetzen und Verord-nnngen, von Meinungen und Ansichten augenblicklich in die weitesten Kreise. In Folge dessen ist aber auch der Geist der Völker ein viel aufgeregterer als frher. Es ist ferner eine traurige Thatfache, da die christliche Religion von verschiedenen Schriftstellern ebenso hufig und heftig angegriffen wird, als dies znr Zeit der rmischen Kaiser von heidnischen Priestern und Philosophen geschah. Seitdem ihre Grundstze in der ersten franzsischen Revolution in so furchtbarer Weise zur praktischen Geltung gekommen, haben Unglaube und Sitteuverderbni ihren Rundgang um die Welt gemacht und die Gesellschaftsordnung in ihren Gruudvesten erschttert. Es zuckt und ghrt in den Vlkern und bald hier bald dort kommt es zu gewaltsamen revolutionren Aus-brcheu. Vertrauen, Ruhe und Sicherheit der Völker ist dahin und die
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