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1. Der erdkundliche Unterricht auf der Mittelstufe - S. 5

1903 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
— 5 — Ii gefeiert. Dort sitzen in ihren niederen Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte; auch die weltberühmten „Schwarzwälder Uhren" werden hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Taler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch be- rühmte Heilquellen aus (Baden-Baden, Wildbad ?c.). 6. Bei Mannheim nimmt der Rhein den Neckar auf. Nördlich vom Neckar liegt der Odenwald. 7. Von Mainz bis zum Mäuseturm. Weiter hiuab fließt der Rhein an Mainz vorüber. Hier nimmt er den Main auf, der auf dem Fichtel- gebirge entspringt. Am Main liegt Frankfurt (S. 20). Über den Namen dieser Stadt erzählt die Sage: Als Karl d. Gr. einst von den Sachsen geschlagen war, kam er an den Main. Hier wußten die Franken die Furt nicht zu finden. Da erschien eine Hirschkuh und ging vor ihnen durch den Fluß. Die Franken folgten ihr und retteten sich so vor ihren Feinden. Seit jener Zeit heißt der Ort Frankfurt — Furt der Franken. Zwischen Mainz und Bingen erstreckt sich der reichgesegnete Rheingan, ein 6 Stunden langes Tal. Hier sehen wir Weinberg an Weinberg und da-- zwischen Nußbäume und Kastanien mit eßbaren Früchten. Bei Bingen tritt der Rhein in ein enges Felsentäl, das fast bis Koblenz reicht. Auf dieser Strecke durchbricht er nämlich das Rheinische Schiefergebirge, das seinen Namen von dem Schiefer hat, der in dem Gebirge enthalten ist. Es besteht aus verschiedenen Teilen: westlich vom Rhein liegen Huusrück und Eifel, östlich vom Rhein Taunus, Westerwald und Siebengebirge. Die steilen Ufer des Rheins sind hier oft von unten bis oben mit Reben bekränzt, und von hervorspringenden Anhöhen schauen freundliche Dörfer, stattliche Schlösser und zerfallene Ritterburgen ins Tal herab. Unterhalb Bingens erhebt sich auf einer Felsenklippe mitten im Rhein der gespensterhafte Mäuseturm (Maut — Zoll). Die Sage erzählt über den Ursprung des Namens folgendes: Einst lebte in Mainz ein geiziger Bischof, mit Namen Hatto. Zu seiner Zeit entstand eine große Teurung im Lande. Da kamen die Armen und baten ihn um Brot. Er aber ließ sie in seine Scheune sperren und allesamt bei lebendigem Leibe verbrennen. Als uun die Unglücklichen weinten und jammerten, rief er: „Hört nur, wie die Mäuslein pfeifen!" Zur Strafe schickte ihm Gott so viel Mäuse, daß er sich nicht mehr vor ihnen zu retten wußte. Sie krochen nachts in sein Bett und mittags auf seinen Teller. Da ließ er sich mitten im Strome einen Turm bauen. Aber die Mäuse schwammen ihm durch den Strom nach und fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf. 8. Vom Mäuseturm bis zur Lorelei. Weiter stromabwärts finden wir am rechten Ufer die Lorelei, einen hohen Felsen. Dort macht der Rhein eine starke Biegung. Daher bildete sich hier ehemals ein mächtiger Strudel, der manchem Schiffe den Untergang brachte. (Jetzt ist der Strudel durch Sprengungen beseitigt.) Dieser Strudel sowie das vielfache Echo des Felsens sind die Ver- anlassung zur Sage von der Lorelei geworden. In alter Zeit sah man oben auf der Spitze des Felsens bei Nacht oft eine wunder- schöne Jungfrau. Einmal kam der Sohn eines Grafen in einem Kahne dahergefahren und erblickte die Jungfrau unten am Felsen. Er wollte sie ergreifen, sprang jedoch zu kurz und ertrank im Rhein. Als sein Vater das vernommen hatte, schickte er eine Schar Krieger dorthin, die böse Jungfrau zu fangen. Sie aber stürzte sich in den Rhein, und die
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