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1903 -
Bielefeld
: Velhagen & Klasing
- Autor: Niemann, Gustav, Schulze, Hermann, Baade, Friedrich, Borchers, Emil, Kahnmeyer, Ludwig, Wurthe, Wilhelm, Gieseler, Albert
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
— 21 —
Ii
In dem Dome wurden ehemals die deutschen Kaiser gekrönt und dann nach dem
Rathause, dem Römer, geleitet. In dem ersten Stocke dort befindet sich der Kaisersaal;
hier hielt der neugewählte Kaiser mit den Kurfürsten das Krönungsmahl und zeigte sich
nachher vom Balkon aus dem Volke. An den Wänden hängen die überlebensgroßen
Bildnisse aller (49) Kaiser des ehemaligen Deutschen Reiches bis auf Franz Ii., der 1806
die deutsche Kaiserkrone niederlegte. „Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum;
kein neuer Herrscher fände zu seinem Bildnis Raum."
3. Kassel. An der Fulda liegt Kassel, 1 Stunde davon entfernt das
herrliche Lustschloß Wilhelmshöhe. Weltberühmt sind die Wasserfälle dort.
Auf Wilhelmshöhe wohnte von 1807—13 Jerome, der König Westfalens. Von
1870—71 aber saß hier Napoleon Iii. gefangen. (Gesch. S. 8 und 41.)
1. Die Provinz Westfalen.
1. Der nördliche Teil der Provinz ist größtenteils Tiefland. Er wird
von der Lippe und Ems bewässert. Die bedeutendste Stadt hier ist Münster.
(Friede 1648.) Zwischen Münster und Paderborn liegt das Münsterland.
Das ist eine ungemein fruchtbare Ebene.
Dörfer mit nahe beieinander liegenden Gehöften findet man hier selten; dagegen
sieht man zahlreiche einzeln liegende Bauernhöfe, die zwischen herrlichen Eichbäumen gar
lieblich hervorblicken. Rings um die Höfe liegen die fruchtbaren Felder; sie sind von hohen,
breiten Erd-
wällen um- ' ' 1
geben, auf , •• j
denen dichte
Hecken und
herrliche
Eich- und
Nußbäume
wachsen.
Das westsä-
tische Bau-
ernhaus ist
sehr geräu-
mig. Hoch
oben am
Giebel sieht
man in der
Regel zwei
aus Holz ge-
schnitzte
Pferdeköpfe.
Sie erinnern
noch an das
heilige weiße
Roßwodans.
(Gesch. S.13.)
An der Gie-
belseite befin-
det sich ein Westfälisches Bauernhaus.
mächtiges Tor; denn hier ist die Einfahrt, die zur „Däle" (Tenne) führt. Rechts und links
von der Tenne steht das Vieh, das gutmütig und neugierig über die Futtertröge hinweg
den Ankömmling anschaut. Am anderen Ende der Tenne befindet sich der Wohnraum, der