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1. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 39

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 39 — namentlich in Rußland und Deutschland getrieben; der Baumwollenstrauch gedeiht in Italien und Spanien. Wälder sind in Europa sehr verbreitet, im 8. immergrüne Wälder, in Mittel- und Nordeuropa teils Nadel-, teils Laub-, teils gemischte Wälder. Die größten Wälder kommen in Rußland und Skandinavien vor. Am weitesten nach N. geht von allen Walvbäumeu die Birke. Das Nördliche Eismeer wird von baumlosen Landschaften umfaßt, in denen nur Flechten, Moose und wenige Kräuter gedeihen, welche die Nahrung des Renntieres bilden. — Wiesen fehlen fast ganz in Südeuropa, treten aber besonders schön in England und Irland, Skandinavien, Holland und Deutschland auf. c) 3u Gem auf die Tiere. Die Tierwelt Europas zeigt eine noch größere Übereinstimmung (Gleichartigkeit) als die Pflanzenwelt. Sie zeichnet sich weniger durch ihre Größe, als durch ihre Nützlichkeit aus, weist auch weniger Eigentümlichkeiten auf, als die übrigen Erdteile, weil der Mensch die größeren freilebenden Tiere meist ausgerottet hat. Im allgemeinen sind im 8. mehr Arten, im N. dagegen treten größere Mengen derselben Art auf. Dieselben Haustiere, welche in Deutschland vorkommen, sind über den ganzen Erdteil verbreitet. Dazu kommen an Stelle der Pferde in Südeuropa teilweise Esel, Maultiere und selbst Kamele, und im hohen Norden vertritt das Reuntier Pferd und Kuh. Die wilden Raubtiere Europas, nämlich Bär, Wolf und Luchs, werden in ihrer Zahl mit der immer mehr zunehmenden Entwaldung und Bevölkerung auf kleine Gebiete beschränkt. Die Heimat der Pelztiere ist Osteuropa vom Weißen bis Schwarzen Meere. Von wilden Säugetieren leben in Nordeuropa allein Eisbären, Vielfraße, verschiedene Fuchsarten, in Südeuropa allein Affen (nur auf dem Felsen von Gibraltar), Stachelschweine, Alpenhasen, Gemsen, Steinböcke, Mufflons u. s. w. Pferdezucht wird namentlich in England und Spanien, Schafzucht iu Spanien (Merinoschafe), Deutschland und England, Seidenraupenzucht iu Italien, Frankreich und Griechenland, Bienenzucht namentlich in Rußland getrieben. Zum Fischsaug geben das Meer (Heringe, Dorsche u. s. w.) und Flüsse Veranlassung; Edelkorallen und Badeschwämme liefert das Mittelmeer. 6) Iu 6ezug auf Industrie. Europa ist der iud ustriereichste Erd- teil. Die Industrie steht uamentlich in West- und Mitteleuropa in hoher Blüte; besonders hervorzuheben sind England, Deutschland, Frankreich und Belgien. Die wichtigsten Jndustrieen sind die Metall-, Woll-, Baumwollen-, Hanf-, Leinen-, Seiden-, Leder- und Papierindustrie, sowie die Rübenzucker- fabrikatiou. e) Äu Bezug aus Handel. Der Handel steht in Europa in so hoher Blüte, wie in keinem anderen Erdteile. Er wird gefördert durch das Meer, schiffbare Flüsse, Kanäle, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenwesen und Kolonieen. Bezüglich der H a n d e l s s ch i f f a h r t steht Großbritannien obenan; dann folgt Frankreich und an dritter Stelle das Deutsche Reich. Die meisten Eisenbahnen hat das Deutsche Reich, das dichteste Eisenbahnnetz aber haben Belgien und England. Die meisten Kanäle sind in Holland, England und Frankreich anzutreffen. Die größte Zahl Telegraphen st atio neu hat Deutschland; die meisten Briefe versendet England. Die 3 größten Seehandelsstädte Europas sind London, Liverpool (spr. Liverpul) und Hamburg, die größten Landhandelsplätze Berlin, Leipzig, Wien, Paris und Petersburg.
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