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1. Das Königreich Sachsen - S. 17

1874 - Dresden : Huhle
Lausitzer Gebirgssystem. 17 summend an den sonnigen Thalhängen hin; bunte Käfer, namentlich der grüne und braune Sandläufer, treiben sich munter umher und schillernde Schmetterlinge naschen den süßen Saft der Bergblumen. Bei dieser reichen und üppigen Entfaltung einer herrlichen Gottesnatur ist auch der Mensch nicht müssig; die Axtschläge des Waldarbeiters hallen aus dein Walde herüber, schweigend schürt der Köhler seinen Meiler, Frauen und Kinder pflücken emsig die würzigen Beeren oder heilsame Kräuter, wie z.b. den Waldmeister, den Baldrian, Alant, Engelwurz, Huflattich u. s. tu.; im Elbthale arbeiten viele Hunderte von Männern in den Steinbrüchen, in den Schiffswerften oder auf Flößen und Schiffen. Fabriken giebt es wenige, aber dafür eine große Anzahl von Säge- und Mahlmühlen, die einsam in den friedlichen Thälern liegen, grünumrankt vou wildem Wein, umrauscht von schäumenden Gebirgsbächen. Die Bewohner dieses Gebirges sind gastfrei, ehrlich, bieder und treuherzig wie der Erzgebirger, aber unternehmungslustiger, jedem Fortschritte zugänglicher als jener. Freilich wohnen sie auch an Sachsens größter Lebensader, der Herr- lichen Elbe. C. Das Lausitzer Gebirgssystem. Es liegt östlich von dem Elbsandsteingebirge und ist in seinem süd- lichsten Theile als eine Fortsetzung desselben zu betrachten; im Osten hängt es mit den südostwärtsstreichenden Sudeten zusammen, nördlich verlieren sich seine Ausläufer uahe der preußischen Grenze und die West- lichen Vorhöhen erreichen bei Dresden das rechte Elbufer. Seiner Zusammensetzung nach besteht es aus zwei Haupttheilen: a) im Süden aus dem Zittauer Gebirge, aus Quadersandstein, Granit und Porphyr bestehend, b) im Norden aus dem Lausitz er Gebirge, vorherrschend aus Granit bestehend. Beide Gruppen sind jedoch häufig vom Basalt und Phonolith durch- brocheu; sie werden durch zwei ziemlich breite Thaleinsenkuugen von ein- ander geschieden, 1) durch das Thal der Mandau und 2) der Neiße. Bei Zittau erfolgt die Vereiuiguug dieser Thäler und in der Nähe dieser Stadt treten bedeutende Braunkohlenlager auf*). Zum Zittau er Gebirge gehören folgende Berge: der Ol) bin, 565 m. (1734'), mit Kloster und Schloßruinen und dem Kirchhofe des - gleichnamigen, unten am Fuße liegenden Dorfes; der Hochwald, 729 m. (2239'), mühsam zu ersteigen, aber mit herrlichster Aussicht, oben Basalt; die Lausche, 800 m. (2441'), mit einer Aussicht von 20 Meilen im Umfange. Das Zittauer Gebirge erscheint uns wie eine Zusammenziehung der Charactere des Erzgebirges und des Elbsandsteingebirges. Mächtige, *) Ein Vergleich der Lage der Stein- und Braunkohlengebiete zeigt regelmäßig, daß die Kohlenlager, von höheren'gebirgen umschlossen, innerhalb großer Gebirgsbusen liegen und es scheint, daß die Pflanzenwelt, welcher wir diese kostbaren Schätze ver- danken, hier besonders reich entwickelt gewesen sein muß. Friedkman», Sachsen. 2
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