1874 -
Dresden
: Huhle
- Autor: Friedemann, Hugo
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Ortschaften rechts von der Elbe 45
Stolpen, 1383 E., 322 Meter hoch über der Ostsee auf einem
Basaltberge liegend. Der Basalt bildet mächtige, sechsseitige Pfeiler.
(Wo war der Basalt sonst noch zu finden?). Schloß, Kirche, Stadt-
mauer, Häuser, Brücken, Pflaster, Prellsteine, Denkmal Friedrich August's
des Gerechten, alles aus Basalt. (Auch in Dresden als Pflasterstein
verwandt.) — Leinen- und Strumpfwaaren, Landwirtschaft, königliche
Schäferei. Auf dem Berge oben liegt das alte, malerische, dreithürmige
Schloß, weithin sichtbar. Der Brunnen ist 93 Meter tief und sein
Bau dauerte 22 Jahre*). (Wo noch tiefe Brunnen?)
Geschichtl.: Sorbischer Name Jokrim. 1222 an Bisthum Meißen. 1429
von Hussiten verheert. Im 16. Jahrhundert das Schloß Festung und Staatsgefäng-
niß. 1631 im 30 jährigen Kriege vergeblich belagert. Von 1716—1761 Gräsin
Cosel als Gefangene hier. 1756 von den Preußen überrumpelt. 1813 von Napo-
leon befestigt. 1867: 1355 E.
Aadeberg, (Name mahnt an den Sonnen- und Kriegsgott der alten
Sorben Radegast) 4388 E., auf dem Berge an der Röder
gelegen. Schnuren- und Seidenbandfabrikation, Leinweberei, Feldbau,
Eisenwerke und Maschinenwerkstätten, 2 Glashütten. Geburtsort des
Dichters Laugbein und des Botanikers Heinrich von Martins. An der
Röder ein malerisches, altes Schloß. In der Nähe vielfach Urnen und
Thränenkrüge der alten Sorben und Bracteaten oder Hohlmünzen aus
dem 13. Jahrhundert gefunden. 1843: 2311 E., 1867: 3845 E.
Unweit von Radeberg 2 Bäder: Augustusbad (6 Eisenquellen),
viel besucht, und Liegau.
Zwischen Radeberg und Dresden die Dresdner Haide, eine mit
Kiefern- und Birkenwald besetzte sandige Gegend mit wellenförmiger
Oberfläche.
Kadeburg (Name von Radegast) an?, 2572 E., Bevölkerung
geht zurück. Schloß. — Schuhmacher, Kürschner, Töpfer, starker Land-
bau, Bienenzucht, Vieh- und Getreidemärkte. 1843: 2071 E.,
1867: 2620 E.
Moritzbnrg, königliches Jagdschloß, nmgeben von 50 seenartigen
Teichen, inmitten des großen Friedewcildes, dessen Reviere eingehegt sind,
um das Ausbrechen des Schwarz- und Edelwildes, das hier gehegt wird,
zu verhindern. — Zucht edler Pferde. — Früher große Jagden.
Geschichtl.: Moritzburg ist von Kurfürst Moritz begonnen, von Christian I.
vollendet worden. Unter August dem Starken oft bei glänzenden, verschwenderischen
Festen benutzt. Inneres und Aeußeres bewahrt vollkommen den Character des Jaad-
schlosses.
In der Nähe
Eisenberg: 1083 E., Marktflecken, wo Viehmärkte abgehalten
werden.
Großenhain, 10,438 E. an? , eigentlich Hain (nur im
Gegensatz zu Hainichen „Großenhain" genannt, ursprüuglich Ozzeck
b. h. Espenhain), ganz eben gelegen, große Wollspinnereien, Tuchfabriken,
Kattundruckerei, Maschinenbau, Feldwirtschaft, Bienenzncht. In der
*) Siehe Abbildung Nr. 2.