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1. Die Heimat - S. 8

1899 - Leipzig : Degener
— 8 — In dieser Periode trat das meiste Land unserer Erdteile über den Meeres- spiegel hinaus, wodurch es der Abnagung, der Erosion und Denudation mehr und mehr ausgesetzt wurde. Die höchsten Partien wurden zerstört,' die tiefsten mit Schutt ausgefüllt. Letzterer, aus Sandsteinen und Konglomeraten bestehend, bildete das Rotliegende, sogenannt wegen der eisenschüssigen Farbe und wegen seiner Lage unter einer erzführenden Schicht. Nach der Festlandsperiode, während welcher das Rotliegende gebildet wurde, tauchte ein großer Teil des nördlichen Centralenropas unter den Meeresspiegel hinab, und es kam der Zechstein zur Ab- lagerung. Das Südufer dieses Zechsteinmeeres ging von Mittelengland nach dem nordwestlichen Teile des rheinischen Schiefergebirges, dem Odenwalds, an den Nord- gehangen des Erzgebirges entlang bis nach Kurland. Solche Zechsteinmeere bil- deten sich auch in anderen Ländern. Über dem Rotliegeudeu bildete sich nun ein. Kalkniederschlag zu einem festen Kalkstein, den die thüringischen Bergleute Zech- stein nannten. Das untere Glied des Zechsteins, namentlich in Deutschland, ist wegen der Kupfererzführung von industrieller Wichtigkeit. Es ist der Kupfer- schiefer, ein schwarzer, bituminöser Mergelschiefer von höchstens 1 m Mächtigkeit, der von dem sogenannten Dachflötz überlagert ist; auf letzterem liegt der eigeut- liche Zechstein. Sonst hinterließ das jedenfalls sehr seichte Zechsteinmeer an an- deren Orten mächtige Gips- und Steinsalzlager, besonders im Gebiete des Heu- tigeu Norddeutschlauds. Hand in Hand mit der mechanischen und chemischen Wirkung des Wassers im Altertum ging eine großartige Entfaltung vulkanischer Kräfte; es türmten sich Vulkankegel auf, und enorme Lavaströme, Diabase oder Grünsteine, Porphyre und Melaphyre, ergossen sich über das Land. Die Diabase bilden Gänge und Decken namentlich in den älteren Sedimentformationen. Wir finden dieses Gestein im Harz bei Rübeland, in Sachseu und Nassau, iu größeren Massen in Schottland und Skandinavien. Der Porphyr, welcher ein festes Gestein ist, bildet vielfach ' groteske Berg- und Felsformen, wie den Giebichenstein bei Halle. Er findet sich in großer Verbreitung in Sachsen, Thüringen, im Harze, Odeuwalde, Schwarz- Walde :c. Wegen der Härte wird der Porphyr als Beschotterungsmaterial bei Straßenbauten, wegen seiner Politnrfähigkeit zu Kunstbauten, Säulen und Ge- säßen verwendet. Der Melaphyr dagegen verwittert leicht, liefert aber nach seiner Zersetzung einen fruchtbaren Lehmboden. Er durchsetzt oder bedeckt das Rotliegeude, so am Thüringer Walde au vielen Orten, bei Ilfeld am Harz, Waldenburg in Schlesien:c. Das Mittelalter. (Mesozoische Periode.) Seit der Zechsteinepoche wurde das Festland mehr und mehr verkleinert, und das große Meer setzte uach und nach drei Gesteinsschichten ab, die wir als Buut- saudstein, Muschelkalk und Keuper bezeichnen. Man nennt diese drei Schichten, die mehr oder weniger immer zusammen auftreten, die Trias. In Deutschland
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