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1. Die Heimat - S. 9

1899 - Leipzig : Degener
— 9 — gehören 4 große Gebiete zur Triasformation: das lothringische Stufenland, das schwäbisch-fränkische Stufenland, das Weserbergland und die Mulde von Thüringen. Im Tieflande von Norddeutschland ist die Trias von jüngeren Schichten überdeckt, nur au einer Stelle der Nordsee, in der Insel Helgoland, tritt der Buntsandstein zu Tage. [Wenn man ein Stück Thon ins Wasser legt, so erweicht es nach und nach und bildet zuletzt mit dem Wasser einen dünnen Brei oder Schlamm. Setzt man demselben reichlich Sand zu, rührt ihn tüchtig um und läßt das Gemisch auf einem Teller an der Sonne ganz austrocknen, so erhält man eine Masse, welche in ihren Eigenschaften dem Sandsteine ganz ähnlich ist. Die meisten Sandsteine sind in der That nichts weiter als hart gewordene Gemischt von Thon und Sand. Nach der Menge des einen oder anderen Materials richtet sich die größere oder geringere Festigkeit des Sandsteins.^ Der Bnntsandstein ist die unterste Abteilung der Trias. Seinen Namen hat er von der verschiedenen Färbung des Gesteins. Er tritt als roter, weißer, bräunlicher und grünlicher Sandstein aus. Hin. und wieder ist der Buntsandstein erzführend, indem gewisse Schichten mit Schwefelmetall oder kohlensauren Metall- salzen imprägniert erscheinen oder Eisenerze zuweilen in abbauwürdiger Meuge aufweisen. 'Dem Buntsandstein der bairischen und österreichischen Alpen sind mächtige Steinsalzstöcke eingelagert. Der kaolinreiche Sandstein am Rande des Thüringer Waldes und nördlich von Sonneberg liefert das Material für die Porzellanfabrikation des Thüringer Waldes. Die Festigkeit einiger Buntsandsteine gestattet die Ver- Wendung zu Bauzwecken; so sind das Heidelberger Schloß und das Straßburger Münster aus ihm erbaut. Auch liefert dieser Saudstein den Stuben- oder Scheuer- saud. Die geringe Festigkeit vieler Buntsandsteine bedingt die Landschaftsform der Gegenden, in denen der Buntsandstein an der Oberfläche liegt; flache Hügel- und Thalformen sind die Merkmale solcher Gebiete. Der Muschelkalk, der nach den in ihm sich findenden fossilen Muscheln be- naunt ist, weist in Württemberg und Thüringen Steinsalz, in Oberschlesien (Tar- nowitz) Bleiglanz, Galmei und ockerige Eisensteine auf. Der Keuper, das oberste Glied der Trias, liefert gute Bausteine, und die fetten Mergel des Keupers geben ein gutes Ackerland. Ebenso ist der Keuper wichtig durch seiueu Reichtum an Salz (Salzkammergnt), an Erz (Kärnten) und beachtenswerte Kohlenlager. Mit Beginn der Jnraperiode nahm der Zusammenhang der uord- und süd- europäischen Meere an Ausdehnung zu. Die Alpen waren nur ein inselreicher Archipel, während sie am Ende der Jurazeit als zusammenhängende Insel hervor- traten. Die Juraformation war der Trias aufgelagert und ist heute uoch am Rande derselben aufzufinden, während sie innerhalb derselben durch Wasserkraft abge- tragen wurde. Die Jurakalke treten in der Westschweiz, in Württemberg, Franken, an der Maas bei Verdnn, nördlich vom Harz, in England und an vielen Stellen des Alpenrandes gebirgsbildend auf. An verschiedenen Stellen weist die Jura- formation Eisenlager auf, so in Lothringen, Luxemburg und Württemberg. Wichtig
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