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1. Die Heimat - S. 21

1899 - Leipzig : Degener
— 21 — am südöstlichen Ende der „Große Beerberg" (984 in), der nordöstlich benachbarte „Schneekopf" (976 m) und in der Nähe des Nordwestendes der bekannteste und besuchteste der Gipfel, der imposante „Jnselsberg" (915 m). 1). Geologische Beschaffenheit. Im Fraukenwald tritt uns eiu Grauwacke-Thouschiesermassiv entgegen, welches wegen der Gleichheit seines Materials eine ziemlich gleichmäßige Oberfläche bildet. Die Formen des Harzes und rheinischen Schiefergebirges werden hier wiederholt. Auf der Höhe des Frankenwaldes lagert noch eine kleine Partie von Buntsandstein. An einzelneu Stellen ist die Fläche durch Urgebirge (Diabas) unterbrochen, und dort erheben sich einzelne Berge aus der Hochfläche heraus. Der Horst des Thüringer Waldes ist ein Schollengebirge, dessen Kamm durch einen Schollenbruch entstanden ist. In altzeitlichen Perioden sind hier die Glutmassen aus dem Erdinueru hervorgedrungen, so daß dieses Gebirge wegen seiner eigentümlichen Formation und der großen Mannigfaltigkeit der Gesteins- arten zu den interessantesten und lehrreichsten Gebieten Deutschlands gehört. Hieraus erklärt es sich, daß die namhaftesten Geognosten, wie Heim, Freies- leben, Cotta :c. diesem Gebirge ihre besondere Aufmerksamkeit zugewendet haben. I. Aus der permischen Gesteinsgruppe sind vertreten: 1. der Zechstein, der mit geringen Unterbrechungen einen regelmäßigen Saum um den Thüringer Wald legt und die geognostische Grenze zwischen dem Bezirk der Eruptivgesteine und dem anstoßenden Hügellande bildet; 2. finden wir gewaltige Massen des Rotliegenden am nordwestlichen, schmal auslaufen- den Ende des Gebirges, welches vom Tnnnel der Werrabahn bei Eisenach durch- krochen wird. Ii. Das eruptive Gestein des Thüringer Waldes. Innerhalb dieses angedeuteten Saumes ist eiue große Zahl der verschiedenartigsten eruptiven Gebilde, zwischen denen kleinere und größere Schollen des Steinkohlengebirges und des Rotliegenden, vielfach zerrissen und zerstückelt, zum Kamme des Gebirges empor- gehoben wurden. Auf der Strecke von Ruhla bis uach Tambach finden wir aus dem kristallinischen Schiefergebirge den Glimmerschiefer; von den eruptiven Plutonischen Gebilden sind hier vertreten: der Granit, der Grünstein, der Porphyr (Jnselsberg), der Melaphyr k., welche bald in stockförmigen Massen, bald in gangartigen Zügen bunt und wirr durch einander lagern. Von Tambach weiter nach S.-O. dominiert der Porphyr, der als Feldsteinporphyr und Grünstein die ausgedehntesten Strecken des Gebirges einnimmt und die höchsten Berge bildet, z. B. den Beerberg, den erhabensten Punkt des Thüringer Waldes. So läßt sich der ganze Thüringer Wald in drei Gebirgsstöcke gliedern: 1. den nordwestlichen oder den Stock des Rotliegenden, 2. den mittleren oder den Glimmerschieser-Granit-Stock, 3. den südöstlichen oder Porphyr-Stock. c. Verkehrswege. Die Übergangspässe bilden nur geringe Einsattelungen, so daß der Gebirgs- kämm in der Längenrichtung der Passage wenige Schwierigkeiten entgegenstellt. Seit uralter Zeit (nachweisbar seit den Tagen des Bonifatius) läuft ein gebahnter Weg, — der sogenannte Rennsteig oder Rainstieg (d. i. Grenzweg)
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