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1. Die Heimat - S. 60

1899 - Leipzig : Degener
60 — Auch mächtige Kalksteinstöcke weist diese Formation auf, so am Jberg bei Grund und bei Rübeland, wo sich in denselben großartige stalaktiten- und stalag- miteureiche Höhlen befinden (Hermannshöhle, Baumanns- und Bielshöhle). Die Steinkohlenformation tritt nur im Westharze auf. Allerdings enthält dieselbe keine Kohlen, dafür aber in den Knlm-Grauwacken erzreiche Gangspalten, die zur Besiedeluug der Hochebene geführt haben. Nachdem sich die Kohlenformation gebildet hatte, hob sich das Gebiet des inneren Harzes über den Meeresspiegel, so daß die nun folgenden Sedimentgesteine nur am Harzrande Platz finden konnten. Aus dem Zerstörungsschutte des Grau- Wackegebietes bildeten sich Ablagerungen von Notliegendem und Zechstein, welche Gesteine den Ost-, Süd- und Westrand des Harzes umrahmen; der Nord- rand blieb im wesentlichen frei von diesen Bildungen, weil die meisten Flüsse des Nordrandes aus Granitgebieten kamen, wie es noch heute der Fall ist. Dem Zechstein gehört der Kupferschiefer au; auch zahlreiche Salz- und Gipsstöcke befinden sich in ihm. Am stärksten sind diese Gesteine im Mansfeldischen entwickelt, weil dort eine tiefe Mulde auszufüllen war. Das Rotliegende wird zu Mühl- und Bausteinen verwendet. Von großer Bedentung ist der Kupferschiefer, welcher Kupfer- und Silbererze enthält; viele Fischabdrücke (z. B. von Palaeoniscus Freieslebeni) sind ihm eigentümlich. Der Ertrag des Mansfelder Kupferbergbaues ist seit Jahrhunderten sehr erträglich gewesen, während der Erfolg von den unternommenen Abbauversuchen am Süd- und Westraude des Harzes nur gering war. Dagegen besitzen diese beiden Harz- ränder einen großen Reichtum an Gipsbergen, welche einen weithin sichtbaren Wall von Osterode bis etwa nach Sangerhansen bilden. Die Triasformation legt sich im Norden dicht an den Harzrand an, während sie im Süden weiter absteht. Der Buntsandstein führt Steinsalz, dem die Sol- quelle in Harzburg ihr Dasein verdankt. Die Jura- und Kreideformationen treten nur am Nordrande des Harzes auf. Sie liefern guteu Thou für Ziegeleien, Kalk. Insonderheit bildet die Kreide- formation die nördlichen Vorberge des Harzes, wie z. B. die aus Quadersandstein bestehenden Züge des Regensteins und der Teufelsmauer. Die Tertiärformation ist am Harzrande nur schwach vertreten; sie zeigt ihre Brannkohlenbildnngen weiter abseits vom Harze (Frose bei Aschersleben, Tentschen- thal und Umgebung, Gegend von Artern :c.). Das Diluvium ist durch Schotter und Lehm, das Alluvium durch die Torf- moore des Brockengebietes, durch die Gerölle der Thäler und Dammerde vertreten. <1. Das Klima und die Vegetation des Harzes. Der Harz hat wegen seiner Höhe und wegen seiner isolierten Lage ein auf- falleud rauhes Klima. Den feuchten Nordwestwiuden, den kalten Nordwinden und den trockenen und scharfen Ostwinden, welche über die germanischen Ebenen hin- wegstreichen, tritt er zuerst als bedeutend höherer Abschnitt der Erdoberfläche ent- gegen, den sie deshalb mit ihren kältesten Luftschichten treffen. (Bestimme nach
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