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1. Die Heimat - S. 102

1899 - Leipzig : Degener
102 Provinz getrennte Kreis Schleusingen. An der Ostgrenze dieses Landes fließt die Schleuse vom Thüringer Walde in die Werra; an derselben liegt die nach ihr benannte Kreisstadt Schleusingen (4), welche vom 13. bis 16. Jahrhundert Residenz der Grafen von Henneberg war und 1815 preußisch geworden ist. Hier befindet sich noch das Schloß dieser Grafen. In Schleusingen ist ein Fichtennadelbad. Nordwestlich von Schleusingen ist in der Mitte des Kreises die größte Stadt desselben an dem Gebirgsfliißchen Suhla*) entstanden, welche nach letzterem Suhl (12) genannt wurde. Diese Stadt liegt an der Bahn, welche Plane (über Oberhof) mit Meiningen verbindet. Der Haupt- nahrungszweig der Bewohner ist Eisenwaren- und Gewehrfabrikation, welch letztere seit Jahr- Hunderten in großem Rufe steht und nicht nur Kriegswaffen aller Art, sondern auch Jagdgewehre und die verschiedensten Luxuswaffen liefert, so daß Suhl mit Recht das „deutsche Damaskus" genannt werden kann. Außerdem besitzt Suhl ein Solbad. Über der Stadt erhebt sich der Dom- berg mit dem Ottilienstein, einem aussichtsreichen Porphyrselsen. Aufgaben: Zeige am Gebiet des Thüringer Waldes die Beziehung zwischen den Naturprodukten und der Beschäftigung der Bewohner! Bestimme die Haupt- und Zweigbahnen dieses Gebietes. 2. Das fruchtbare Centralbecken von Thüringen. (Kreise: Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.) Alles Land zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde war wohl nr- sprünglich eine Hochebene mit dem Hauptwall im Westen, dem Eichsfeld, und mit allmählichem Abfall nach Osten, wurde aber im Laufe der Zeit durch die iu deu Geröllboden sich tief eingrabenden Flüsse zu Stufen und Hügeln nmgeschassen. In der Mitte dieser Gegenden liegt das große Centralbecken von Thüringen, zu dem Flüsse und Bergzüge zusammenschießen (um den Zusammenfluß vou Unstrut und Gera herum). Vor dein Durchbruch der Unstrut bei Sachsenburg befand a) An der alten Hauptstraße durch Thüringen legte der Sage nach zu Anfang des 8. Jahr- Hunderts ein gewisser Erpo den Grund zu einem Orte an der Gera, wo er die Wanderer durch eine Furt des Flusses führte. Letztere nannte man „Erbesfurt" (Erpis fort) — die Furt des *) Suhla, ältere Form Snlaha. Sul geht auf sa}-, sal, gehen eilen, strömen zurück: aha — Wasser. y: 1 : 1000000. Das Centralbecken von Thüringen. (Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee und Langensalza.) sich hier eiu großer See, weshalb dieses Beckeu mit Diluvial- und Alluvialge- bildeu, besonders mit Lehm und Humus- reichem Schlamm bedeckt ist. Wegen der großen Fruchtbarkeit nannte Luther die Gegend von Erfurt eiue Schmalzgrube. An dem Rande des Beckens sind die größten Städte der Gegend entstanden, da die Tiefe der Mulde selbst (bei Sömmerda 162 in) dem Anbauer uicht die nötige Sicherheit gegen Wassersge- fahr bot. Unter dem Buntsandstein liegt allenthalben die Zechsteinformation, an vielen Stellen mit ausgeschlossenen Gips- und Steinsalzlagern.
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