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1. Die Heimat - S. 128

1899 - Leipzig : Degener
— 128 Westlich von Belgern liegt Schildau oder Schilda (Iv4). Hier wurde ©neifenau*) geboren, als sein Nater, der österreichischer Hauptmann war, während des 7 jährigen Krieges hier stand. (Der Volkswitz schrieb früher deu Bewohnern, wie den Schöppenstedtern it. ct., allerlei lächerliche Streiche zu. et. Lesebuch: „Die Schildbürger".) Sich gegenüber liegen die alte Sorbenstadt Dommitzsch (1^) an der linken, Prettin (l3/.») an der rechten Elbseite. Bei der letzteren Stadt ist Schloß Lichtenburg, wo 1520 Luther und Melanchthon mit dem päpstlichen Legaten Miltitz zusammen- kamen. Jetzt ist es eine Strafanstalt. — Das Schloß in dem Flecken Annaburg (früher Lochau), von Anna, der Gemahlin des Kurfürsten August I. erbaut, ist jetzt ein Militärknabeninstitut, in dem 400 Söhne von Militärpersonen vom 10. bis 15. Jahre erzogen und unterrichtet werden. Ungefähr der 4. Teil bleibt bis zum 18. Jahre in der Anstalt, und diese werden zu Unteroffizieren oder Musikern für die Armee ausgebildet. — Auf der nahen Annaburger oder Lochauer Heide wurde 1547 Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen nach der Schlacht bei Mühlberg gefangen genommen. d) Wittenberg (16'/2)**) ist eine Brückenstadt und wächst über die zum Teil abgetragenen Befestigungswerke hinaus. Die Stadt hat eine ruhmreiche Vergangenheit. Sie war Residenz der Kurfürsten von Sachsen und zugleich Universitätsstadt; als solche wurde sie durch Luther und Melanchthon der Ausgangspunkt der Reformation in Teutschland. Als aber 1547 die Kurwürde auf die albertinifche Linie des sächsischen Hauses überging, gab Wittenberg seinen hauptstädtischen Ruhm an Dresden ab, dazu verlor es 1815 seine Universität, die mit der zu Halle vereinigt wurde. An die einstige Bedeutung erinnert ein Blick auf nebenstehendes Bild. Rechts steht neben dem Marktplatze das alte Rathaus, in dem außer mehreren historischen Merkwürdigkeiten die bildliche Darstellung der 10 Gebote von Lukas Cranach, dem Maler der Reformationszeit, zugleich Apotheker und Bürgermeister zu Wittenberg, aufbewahrt wird. Auf dem Markte stehen die Statuen Luthers von Schadow und Melanchthons von Drake. An der Thür der schönen Schloßkirche liest man die in Erz gegrabenen 95 Thesen Luthers. Die Kirche selbst enthält die Grabstätten Luthers, Melanchthons, Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen. *) Gneisenau (geb. 1760) war einer der bedeutendsten Helden des deutschen Befreiungs- krieges und einer der größten Staatsmänner jener Zeit. Er starb 1831 zu Posen an der Eholera. **) Die Entstehung verdankt Wittenberg wahrscheinlich den Flämingern, die den Crt nach den aufgeschwemmten Sandschichten an der Elbe Witt — Weißberg oder Weißburg nannten. Ahn- lich bei Wittenberge (im Rgbz. Potsdam). V: t: 100000a. Das £and au der Elbe und Schwarzen Elster im Bezirk Merseburg.
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