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1. Die Heimat - S. 135

1899 - Leipzig : Degener
— 135 b) Im Kreise Wanzleben liegen 2 Städte an der Bode und 2 nördlich davon. Die Stadt Egeln (5vo) in fruchtbarer und braunkohlenreicher Gegend; in der Nähe die großen Industrie- dörfer Unsebnrg (2'/.,), Wolmirsleben (2v4). Westeregeln (3). — Die Stadt Hadmersleben (V/4) mit Landwirtschaft. — Groß Wanzleben (4); Seehausen bei Magdeburg (3)'.*) — Bon histori- schem Interesse ist Dodendorf durch ein siegreiches Gefecht des Schillschen Corps gegen die West- sälischen Truppen am 5. Mai 1809. — Solbad Sülldorf (südwestlich von Dodendorf). c) Oschersleben (12v>) am Bodeknie mit Landwirtschaft und Industrie, welche gehoben ist durch Braunkohlenlager in der Nähe. Nördlich vom Bruchgraben die Dörfer Hornhausen (3l/2), s. S. 134, und Hamersleben 12). — Wo die Bode zwischen Huy und Hakel in die Ebene tritt, liegt Gröningen (3'/4)**); östlich davon die Ackerstadt Croppenstedt (21/.,); am Nordostfuße des Huywaldes Schwanebeck (3 V4); daran schließt sich westlich die Reihe der großen Hnydörfer: Eilen- ftedt, Dingelstedt mit Wilhelmshall (Salzbergwerk), Badersleben mit Ackerbauschule und Dedeleben. Südlich von Gröningen: Wegeleben (3'/«). 6) Die Großstadt Magdeburg (2141/-,) — Stadtkreis. 1. Geschichte der Stadt. Den Grund zu dieser Stadt legte Karl der Große, indem er an der Elbe 3 Burgen gründete, von denen aus allem Handelsverkehr mit den östlich von der Elbe lohnenden Slaven getrieben werden durste. Eine dieser Burgen lag an der Stelle des heutigen Magdeburg und wurde jedenfalls der Grund- stock dieser Stadt. Mit den Slaven wurde schon damals ein lebhafter Handel getrieben, kein Wunder also, daß sich um diese Burgen herum zahlreiche diesem Handel obliegende Ansiedler niederließen. Über den Namen der Stadt geben weder Urkunden noch Sagen eine sichere Aus- fünft.***) 923—924 wurde Magdeburg bei einem Einfalle der mit Ungarn vereinigten Wenden und Slaven fast gänzlich zerstört, aber von Otto d. Großen wieder aufgebaut und befestigt; von dessen Gemahlin Editha wurde die Stadt wegen der Ähnlichkeit mit ihrer Heimat (London an der Themse) bevorzugt, weshalb sie viel in Magdeburg verweilte. Das von Otto d. Gr. 936 hier ge- gründete Moritzkloster wurde 967 in ein Erzbistum verwandelt. Später nahmen die Erzbischöfe den ersten Platz unter den deutscheu Bischöfen ein. Als ein mächtiges Glied gehörte Magdeburg seit dem 13. Jahrhundert der Hansa an und lag mit ihren Erzbifchösen und benachbarten Fürsten oft im Kampfe. Der schon frühzeitig hauptsächlich wegen des Handels errichtete Schöppenstuhl stand im Mittelalter in großem Ansehen, und das Magdeburger Recht hatte eine weite Verbreitung und Gültigkeit., Seit 1524 fand in Magdeburg besonders durch Amsdorfs Bemühungen die Reformation Eingang. Die Stadt sagte sich vom Erzbischof los und unterwarf sich auch dem Kaiser nicht, selbst als derselbe 1547 ganz Sachsen erobert hatte. 1548 deshalb in die Reichsacht erklärt, bengte sie sich nicht, sondern verweigerte die Annahme des Interims und wurde Zufluchtsort aller durch die Religionsverfolgung vertriebenen Glaubensgenossen, namentlich zahlreicher Prediger. Karl V. hatte die Vollziehung der Acht dem Kurfürsten Moritz von wachsen übertragen. Dieser begann 1550 die eigentliche Belagerung. Die Bürgerschaft verteidigte sich aber mit glänzender Tapferkeit, wies alle Angriffe zurück und machte viele glückliche Ausfälle. Erst als Moritz Gnade und Religionsfreiheit anbot, nahm Magdeburg sächsische Besatzung auf und huldigte Moritz als Burggrafen (1552). Im 30jährigen Kriege wurde die Stadt >626 und 1629 von Wallenstein belagert. Aber schon 1630 begann durch Pappenheim eine neue Belageruug, weil Magdeburg seinen geächteten Ad- ministrator Christian Wilhelm wieder aufgenommen hatte. Als sich dann 1631 Tilly mit Pappen- heim zu dem Zerstöruugswerke vereinigte, konnte die Stadt nicht mehr widerstehen. Am 10. Mai 1631 wurde sie bis auf den Dom, das Liebfrauenkloster und einige elende Fischerhütten zerstört. *) Eine 2. Stadt Seehausen liegt in der Altmark (s. S. 143). **) Den Namen Gröningen führen auch eiue niederländische Provinz und die Hauptstadt derselben. ***) Magdeburg (ahd. Magadaburc) bedeutet „Burg der Magd". Dr. Jütting (Blätter für Handel, Gewerbe und soziales Leben, Beiblatt zur Magdeburgischen Zeitung Nr. 33) hält diese Magd für die Jungfrau Maria; Magdeburg wäre also soviel wie Marienburg. Karl der Große hätte demnach seine Gründung der Jungfrau Maria zu Ehren benannt. — Fr. Hiilße weist in Nr. 19 und 37 derselben Blätter auf die kaiserlichen Bannforsten hin, die sich einst von Lüneburg bis nach Magdeburg und weiter bis zur Lochauer Heide zogen und wenigstens in ihrem nord- westlichen Teile die Magethheide hieß. In dieser Magethheide oder wenigstens am Rande derselben lag Magdeburg. Ter Ort hätte danach seinen Namen nach der örtlichen Lage erhalten. In dein Namen Magethheide möchte eine mythologische Beziehung stecken.
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