1899 -
Leipzig
: Degener
- Autor: Steckel, Ernst
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen (Provinz)
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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c) Im Innern der Heide ist im Thal der Zeetze neben der aus dem Thalgrunde anfragenden
Wasserburg die Stadt Salzwcdel (10)*) entstanden. Sie war Hauptart der Nordmark und im
14. Jahrhundert Mitglied der Hansa, erlangte ihre Blüte im Zeitalter der Reformation, als sie
den Binnenhandel von Hamburg und Lübeck aus beherrschte. Später verlor sie diese Bedeutung. —
An dem Knie der oberen Milde befindet sich Calbe a. d. M. (1^)-
6) Am Knie der Biese liegt Ostcrburc, (4'/,)- — Am Aland und am Rande der fruchtbaren
Wische: Sechausen i. d. Altmark (3%}; Werben (l3/*)-**) — Am Südufer des gleichnamigen
Sees: Arendsce (2v4) mit Kiefernnadelbad.
(Bem.: Im südlichen Teile der Altmark liegt an der Ohre die brannschweigische Exklave
Calvörde.)
Aufgaben: Begründe die Entwicklung der 7 alten Städte der Altmark nach
ihrer geographischen Lage! Gieb ein Landschaftsbild der altmärkischen Heide!
Vergleichnng der Lüneburger und der Dübener Heide! Die Eisenbahnen und
Eisenbahnknotenpunkte der Altmark! Zeige an der Altmark, daß die Eisenbahn-
linien von großer Wichtigkeit sind für Entwicklung der Ortschaften! Begründe den
ausfallenden Wechsel in der Bodenbeschaffenheit südlich und nördlich von der Ohre
(Börde und Altmark) — s. S. 95!
14. Vas rechtselbische Gebiet vom Regierungsbezirk Magdeburg.
(Kreise: Jericholv I und Jerichow Ii.)
Das Land zwischen Elbe, unterer Havel und nordwestlichem Fläming ist auch,
wie die Altmark, von flachwelliger Beschaffenheit. Nur un Südosten reichen die
etwas größeren Höhen des Fläming noch in dieses Gebiet. Eine bedeutendere
Seukuug war nordwestlich vom Fläming vorhanden; es war eine durch die alten
Gletscherwasser ausgekulkte Vertiefung, die nachmals einen See bildete, in dem
ein Moor entstand, welches sich nunmehr in einen Bruch verwandelt hat (ei.
S. 98), der mit dem Namen Fiener Bruch bezeichnet wird.
Die fließenden Gewässer sind, besonders zwischen Havel und Elbe, nicht in
so großen Mengen vorhanden wie in der Altmark (Grund dafür!). Bedächtig
suchen dieselben ihren Weg und schleichen träge durch die Niederungen, in
denen gewundene Linien von Weiden, Erlen und anderem Laubgebüsch ihren Lauf
bezeichnen. Die Elbe fließt von der Saalemündung in großem Bogen bis zur
Mündung des Genlhiner Kanals bei Parey, dann nach Norden bis zur Havels
mündung. Das rechte Ufer derselben ist auf der ganzen Strecke, die Magdeburger-
Gegend ausgenommen, sandig und unsicher, darum ist es ohne größere Nieder-
lassungen geblieben. Die Havel bildet etwa von Plaue an abwärts die Grenze.
Vom Fläming kommen Ehle und Jhle (Lauf nach der Karte!). Das Bett der
letzteren ist von Burg bis Parey zum Jhlekanal erweitert, der auch nach Süden
hin eine Fortsetzung bis zur Elbe hat. Er besteht seit 1871. Der Geuthiuer oder
Plauesche Kanal, welcher von Plaue über Geuthiu uach Parey führt und den
"■) Niederdeutsch Soltwedel; Solt — Salz und „Wedel" ist entstanden aus dem ahd. widil
— Sumpf.
**) Der Name Werben ist entstanden aus wend. werba = die Weide.