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1. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 28

1900 - Dresden : Huhle
— 28 — (Gersdorf) uralter Bergbau auf Silber. Döbeln, 18,000 E., Sitz der Amts- hauptmannschaft und zweitgrößte Stadt der Kreishauptmannschaft, besitzt ein Realgymnasium und eine landwirtschaftliche Schule. Die Stadt hat neben großen Getreide- und Viehmärkten eine bedeutende Industrie in Wollwaren-, Cigarren- und Blechfabrikation, Schuhmacherei (200 Schuhmacher) und Gerberei werden stark betrieben. In Döbeln ist auch die größte Faßfabrik Sachsens. Der Bau von Pianoforten und Maschinen ist nicht unbedeutend. Leisnig, 8000 E., mit dem alten Schlosse Mildenstein, ist seiner milden Lage wegen klimatischer Kurort. Neben Tuchmachern und Schuhmacherei wird Landbau und Viehzucht betrieben. Drechslerschule. Regen Verkehr bieten die hiesigen Getreide- und Viehmärkte. An der vereinigten Mulde: Grimma, 10,000 E., Sitz der Amtshaupt- Mannschaft, mit altem Schlosse, in reizender Lage und umgeben von präch- tigen Lindenpromenaden, hat zwei höhere Bildungsanstalten von gutem Rufe: Gymnasium (Fürstenschule) und Lehrerseminar. Im Mittelalter war der Handel ebenso bedeutend wie der von Leipzig, und die jetzt eingegangene Tuchmachern hochberühmt. Blaufärbereien, Kattundruckereien, Papiertüten- fabrikation, Eisen- und Gelbgießerei werden schwunghaft betrieben. In der Umgegend sind mehrere Braunkohlenwerke. Südlich von Grimma Kloster- ruiue Nimbschen, bekannt als Aufenthaltsort von Luthers späterer Gattin. Nördlicher liegen die Ackerbaustädtchen Nerchan, 1900 E., und Trebsen, 1280 E., mit einer Zündhölzchenfabrik. Die letzte Stadt an der vereinigten Mulde ist Würzen, 16,000 E., mit altertümlichem Schlosse. Zwei Brücken führen hier über die Mulde. Industrie: Cigarren-, Papier-, Tapeten-, Kartonage- und Bindfadenfabrikation, Schuhmacherei und Tischlerei, auch Maschinenbauerei. Eine Dampfmahlmühle, verbunden mit großartiger Bäckerei (Cakes-Theegebäck), liefert ihre Produkte nach allen Erdteilen. In Würzen ist ein Gymnasium. Östlich der vereinigten Mulde: Mnizschen, 1620 E., Ackerbaustädtcheu. Die seenreiche Umgebung läßt den Namen erklärlich erscheinen; denn „Mutzscheu" bedeutet „Nasse Aue". Suche die Städte im Muldengebiet an der Eisenbahn auf. c) Elbgebiet. Dahlen, d. h. das Thal, 2900 E., ist Ackerbaustadt. An der Döluitz (von döla d. h. Thal, also Thalfluß): Mügeln, 2600 E., die älteste Stadt des Landes, mit Ackerbau, Filzwarenfabrikation, Ziegeleien. Der Anfang September gehaltene „Stoppelmarkt" (Altmügeln) ist sehr bedeutend. In der Nähe von Mügeln ist das Königl. Jagdschloß Mennsdorf und das alte Schloß Hubertusburg, wo 1763 der Friedens- schlnß nach dem Siebenjährigen Kriege erfolgte. Landesversorganstalten. Oschatz, 10000 E., Sitz der Amtshauptmannschaft, hat altberühmte Tuch- Weberei, Lohgerberei, Schuhmacherei und Filzwarenfabrikation. Woll- und Viehmärkte find bedeutend. In Oschatz ist ein Lehrerseminar. Unweit der Colmberg, 314 m hoch. An der Elbe: Strehla, d. h. Pfeil, 2530 E., die am tiefsten gelegene Stadt des Landes (der tiefste Punkt in der Elbe, 85 m hoch über der Ostsee), treibt Elbhaudel.
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