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1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 12

1901 - Gera : Hofmann
- 12 — Ii Mit 3651/4 Umdrehungen bewegt sich die Erde in einer Ellipse um die Sonne. Die Umlaufszeit beträgt 365 Tage und fast 6 Stunden. Man rechnet aber die gemeinen Jahre nur zu 365 Tagen, sammelt die 6 Stunden 4 Jahre lang zu einem Tage und schiebt ihn als 29. Februar ein in die sogenannten Schaltjahre. Da diese Rechnung aber immerhin noch einen kleinen Fehler aufweist, so ist bestimmt worden, daß alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen sollen. Eine Veränderung in der Beleuchtung und Erwärmung der Erde und damit ein Wechsel der Jahreszeiten entsteht dadurch, daß die stets gleich- bleibende Achsenstellung der Erde eine schiefe ist, d. h. die Achse nicht senkrecht auf der Ebene der Erdbahn steht, sondern um 23 V2 Grad von der senkrechten Linie abweicht. Man kann dies veranschaulichen, indem man einen Globus mit richtiger — nicht senkrechter! — Achsenstellung, dessen Nordpol unverrückbar auf ein und denselben Punkt einer nicht zu nahen Wand gerichtet ist, in einer Ei-Linie um ein Licht in einem verdunkelten Zimmer führt Der Globus stellt die Erde, der feste Punkt den Polarstern, das Licht die Sonne, die Ei-Linie die Erdbahn dar. Die Erscheinungen sind ganz dieselben, ob man den Globus um das Licht oder das Licht um den Globus führt, wenn nur die schiefe Achsenstellung der Erde unverändert dieselbe bleibt. Zweimal im Jahre, den 21. März und den 23. September, geht die Sonne gerade im Ostpunkte auf, bescheint die ganze Erde von Pol zu Pol und macht Tag und Nacht überall gleichlang (Frühlings- und Herbstes- Tag- und Nachtgleiche). Bis zum 21. Juni rückt der Aufgang der Sonne immer mehr nach N. (links); ihre Tagesbogen am Himmel und damit unsere Tage werden immer länger, die Nachtbogen und damit die Nächte immer kürzer. Die nördliche Halbkugel der Erde hat Sommer, die südliche Winter. Der ganze nördlichste Erdabschnitt liegt im Lichte, der südlichste aber in Finsternis. Der Nordpol hat vom 21. März bis 23. September */2 Jahr Tag, an dem die Sonne gar nicht untergeht, der Südpol V2 Jahr Nacht, in der sie gar nicht ausgeht. Vom 21. Juni ab weicht die Sonne wieder langsam nach Süden (rechts) zurück, und in demselben Maße, wie unsere Tage kürzer und die Nächte länger werden, nehmen auf der südlichen Halbkugel die Tage zu und die Nächte ab. Den 21. Dezember hat sich das Blatt völlig gewandt; die südliche Halbkugel hat vollen Sommer, die nördliche tiefen Winter, der Südpol beständigen Tag, der Nordpol beständige Nacht. — Die Gegenden um den Äquator bekommen die Sonnenstrahlen senkrecht, die nördlich gelegenen schräg von Süden, die südlich gelegenen schräg von Norden. 4. Das Linien-Netz der Erde. Um sich auf der Erde besser zurecht finden zu können, denkt man sich dieselbe mit einem Liniennetz überspannen. Mit dem Äquator gleichlaufend, immer Iii km (15 Meilen) von einander ent- fernt, denkt man sich auf der nördlichen und südlichen Halbkugel je 90 Breiten- kreise. Der größte ist der Äquator, die kleinsten sind die neunzigsten, welche mit den Polen zusammenfallen. Gleichlaufend mit den Breilenkreisen sind die beiden Polarkreise, 23*.'2** von den Polen, und die beiden Wende- kreise, 23 V20 vom Äquator. Unter dem nördlichen Wendekreise (des Krebses) macht am 21. Juni, unter dem südlichen (des Steinbocks) am 21. Dezember die Sonne in ihrer steigenden Höhe gleichsam Halt, steht mittags den Bewohnern senkrecht über dem Haupte, rückt aber fortan den Polen nicht näher am Himmel, sondern wendet gleichsam und beschreibt in regelmäßiger ^ Abnahme immer niedrigere Bogen. Unter den Polarkreisen geht an diesen beiden Tagen die Sonne nirgends unter. Die Breitenkreise werden
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