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1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 27

1901 - Gera : Hofmann
Ii - 27 - 2. Preußen umfaßt beinahe 350000 qkm mit rund 33 Mill. Einwohnern, von denen fast 2/s evangelisch und über '/s katholisch sind. Die dichteste Be- völkerung ist in der Rheinprovinz, die dünnste im nördlichen Hannover und in Hinterpommern. 3. Preußen grenzt im N. an Dänemark und die Nord- und Ostsee, im O. an Rußland, im S. an Österreich,Sachsen, Thüringen,Bayern, das Großherzogtum Hessen und das Reichsland, im W. an Luxemburg. Belgien und Holland. 4« Der größte Teil Preußens liegt im deutschen Tieflande; nur die südlichen Provinzen stoßen an die Gebirgsschwelle zwischen Ober- und Nieder- deutschland und sind von deren Gebirgsvorländern durchzogen. In Schlesien liegt zwischen der oberen Oder und der Elbe der Gebirgszug der Sudeten, welcher den Nordostrand von Böhmen bildet und mit seinen Vorbergen allmählich in die deutsche Tiefebene übergeht. Der höchste Teil ist das wildschöne Riesengebirge mit der 1600 in hohen Schneekoppe. Die Kuppen des Riesengebirges sind meist kahl, seine Hänge mit Nadel- wald bestanden. Die Bewohner haben große Rinder- und Ziegenherden, die um Johann: mit schönem Geläut zu Berge getrieben werden. Es wird viel Butter und Käse bereitet. Die Hirten des Gebirges wohnen in zerstreuten Holzhütten, die auf steinerner Grundlage mit überhängenden Schindeldächern erbaut werden und Bauden heißen. Traurig ist der lange Winter auf jenen Höhen. Monate- lang sind manchmal die armen Menschen durch den hohen Schnee von aller Welt abgeschnitten. Den Ausgang aus dem Hause suchen sie dann durch Dach« luken und Schornsteine; die Wege stecken sie mit Stangen ab, und die Toten verwahren sie im Schnee bis zum Frühling. An das Riesengebirge knüpfen sich die Sagen von dem mächtigen Berggeiste Rübezahl. — Von den Karpaten im S.-O. sind die Sudeten durch eine tiefe Einjochnng, mährische Pforte ge- nannt, geschieden, in der die Oder nordwestlich strömt. Seit alten Zeiten war dieser Paß eine wichtige Handels- und Heeresstraße zwischen der Ostsee und Donau. Jetzt begegnen sich in dieser Einsenkung wichtige Eisenbahnlinien. In der Provinz Sachsen findet sich der Thüringerwald und der Harz. Der erstere ist ein schmales Kettengebirge, dessen Gipfel sich in der Richtung von S.-O. nach N.-W. bis zur Wartburg bei Eisenach lagern. Über den Kamm, d. h. die Linie, in welcher die höchsten Erhebungen liegen, laust als alter Handelsweg der Nennstieg von Eisen ach bis Hof. Die höchsten Berge, Schneekopf, Beerberg und Jnselsberg, sind bei 1000 in hoch. Besonders lieblich sind die Thäler des Thüringerwaldes mit ihren hüpfen- den silberhellen Flüßchen, den herrlichen Laub- und Nadelwäldern, den schönen Teichen und fürstlichen Schlössern. Man hat darum den Thüringerwald den „Park Deutschlands" genannt. Die Thüringer sind ein biederer, gastlicher, genügsamer und fröhlicher Menschenschlag. Mit Kartoffeln im Keller, Sing- vögeln in der Stube, Bier im Kruge und einem Liede in der Kehle sind sie zufrieden und glücklich. Die wichtigsten Erzeugnisse des Thüringerwaldes sind Messer, Gewehre (in Suhl), Meerschaumpseisen (in Ruhla), Holz- und Spiel« waren (in Sonneberg und Waltershausen). Der Harz ist ein Massengebirge mit aufgesetzten Gipfeln. Gleichlaufend mit dem Thüringerwalde zieht er sich als Nordgrenze Thüringens in einer Eiform, immer schmäler und höher werdend, nach N.-W. Im Brocken steigt er zu 1140 m auf. Zwischen Harz und Thüringerwald liegt das Thüringer Berg- und Hügelland. Besonders steil und schön ist der Nordabfall des Harzes nach der nord- deutschen Tiefebene. Durch tief eingeschnittene Thäler entläßt er seine Flüsse; unvergleichlich schön ist die Felsenpforte der Bode zwischen Roßtrappe und Hexentanzplatz. Der Rücken des Gebirges ist mit Wäldern und Ackerfluren bedeckt.
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