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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 31

1888 - Leipzig : Teubner
31 die Menschen zur dauernden Niederlassung, zum festen Zusammen-wohnen (Schillers Eleusisches Fest). In fruchtbaren Landstrichen, wie in gypten, tritt sehr schnell eine Verdichtung der Be-vlkernng ein; das fhrt zur Teilung der Arbeit; als deren Segen erscheint frh eine hhere Kunstfertigkeit in den einzelnen Beschftigungsarten, den Gewerben. Eine eng zusammenwohnende Bevlkerung regelt bald das Verhltnis der einzelnen zu einander durch feste Bestimmungen, Gesetze der das Mein und Dein (namentlich in einem Lande wie gypten, wo der Nil jedes Jahr die Grenzen der Felder verwischtes durch Maregeln zum Schutze der Ordnung und des Lebens (Heil'ge Ordnung, segensreiche Himmelstochter"); der Obrigkeit, dem Könige gehrt die Handhabung dieser gesetzlichen Ordnung; das Volk hat sich ein Staatswesen geschaffen. Die Geschichte der gypter lt sich fast bis zum Jahre . 4. 4000 v. Ch. hinauf verfolgen. Damals herrschten zu Memphis am Eingange des Deltas Könige, Pharaonen; spter wurde auch Theben in Obergypten ein Mittelpunkt des gyptischen Lebens. Die Pharaonen erschienen als Vertreter der Götter, sie verwalteten das mit Stdten und Drfern dicht berfete Land gut, aber nach eigener Willkr (Despotie). Ein unzerstrbares Denkmal haben sie sich in den Pyramiden, ihren Grabsttten, gesetzt; die drei grten in der Nhe des alten Memphis, links vom Nil bei dem Dorfe Gizeh; daneben die vom Sande der Wste halb begrabene Sphinx. Diese ungeheuren Backsteinbauten setzen einen berschu von Arbeitskrften, gute Verkehrsmittel und Frongesetze voraus. Das Volk war in Kasten eingeteilt, d. h. erbliche Stnde, von denen die Priester und die Krieger die vornehmsten waren; dann folgten die Ackerbauer, Handwerker und Hirten. Doch waren diese Kasten nicht streng von einander geschieden; man konnte aus der einen in die andere bergehen. Die Inschriften und Ab-bildungen der Felsengrber von Beni-Hassan in Obergypten ge-statten uns noch heute, die gypter bei ihrem Tagewerk zu be-lauschen, beim Ackerbau, bei der Viehzucht, bei den Gewerben, bei den Festen und Vergngungen, bei dem Spiel der Kinder.*) Dieser Blick zeigt uns, wie vieles wir von ihnen geerbt haben. Ihre schnste Erfindung aber ist ihre Schrift; ursprnglich war sie wohl reine Bilderschrift; vom Dingbild kam man dann zum *) Peschel, Vlkerkunde S. 521 ff.
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