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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 194

1888 - Leipzig : Teubner
194 Als der kirchenpolitische Kampf entbrannte, wute der Kaiser zu mildern und endlich im Jahre 1887 den Frieden mit der Rmischen Kirche wiederherzustellen. Europa gewhnte sich, in dem greisen Schlachtensieger den Wahrer des Weltfriedens zu verehren; um des Friedens willen schlo er, die alte Vorliebe fr Rußland berwindend, das mittel-europische Bndnis mit streich-Ungarn und Italien. Noch in den letzten Lebensjahren des Kaisers zogen Kriegswolken im Westen und Osten herauf; aber noch immer umstanden ihn die Hter des Friedens, Bismarck, der eiserne Kanzler", und Moltke, der groe Schweiger", seine strksten Paladine, die Hand am Schwert. Und nicht minder stand das deutsche Volk zu seinem Kaiser. Die aus den Reichstagswahlen vom 21. Februar 1887 hervorgegangene nationale Reichstagsmehrheit bewilligte das neue Heeres-gesetz, die schnste Gabe, welche die Nation dem Kaiser bei Vollendung seines neunzigsten Lebensjahres auf den Geburtstagstisch legte; und am 6. Februar 1888 wurde wiederum ein neues Wehrgesetz angenommen. Die Deutschen frchten niemand als Gott allein!" So gelangte er, der uns das stolze Recht gegeben hat, uns selbst zu achten, zu den letzten Grenzen menschlichen Alters. Das hchste Glck des Lebens erblhte ihm in der Liebe seines Volkes. Ein Strom der Liebe, wie er nur den Tiefen des deutschen Gemtes entquillt, hat ihn durch seine letzten Jahre dahingetragen, und als er schied, da war allen zu Mute, als ob Deutschland ohne ihn nicht leben knne, obwohl wir doch seit Jahren das Ende erwarten muten." Die Sorge um das Leben des geliebten Sohnes, der schwer krank in der Ferne weilte, beschleunigte das Ende. Am 9. Mrz 1888 starb Kaiser Wilhelm, noch im Tode seinem Volke ein hohes Vorbild strengster Pflichterfllung und unermdlichster Thtigkeit (Ich habe keine Zeit mehr, mde zu sein"), noch im Tode seine reine Frmmigkeit, sein festes Gottvertrauen offenbarend. Nun ruht er da, wohin ihn so oft sein Herz gezogen, wo er so oft in stillem Gebete geweilt, bei der unvergelichen Mutter und dem Vater, im Mausoleum zu Charlottenburg. . 267. Das Jahr 1888 wird in der Geschichte der Hohenzollern und des deutschen Vaterlandes ewig ein Jahr der traurigsten Denk-Wrdigkeit bleiben. Kaisers Geburtstag hat es nicht gegeben, aber
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