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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 215

1888 - Leipzig : Teubner
215 sogenannten Knigschor. Unter demselben liegt die Kaisergruft. Hier ruhen Konrad Ii. und seine Gemahlin Gisela, Heinrich Hl, Heinrich Iv. und seine Gemahlin Bertha, Heinrich V., Philipp von Schwaben, Rudolf von Habsburg, Albrecht I. von Ostreich und sein Gegner Adolf von Nassau, endlich Beatrix, die zweite Gemahlin Friedrichs I., nebst ihrer Tochter Agnes. Weitere Stufen führen zu dem noch hher gelegenen Querschiff und dem Chor. Unter diesen Teilen befindet sich die gerumige Krypta. Hier ruht noch eine Tochter Heinrichs Iv., Adelheid. Fr den Eindruck des ueren sind besonders die vier Trme . 289. und zwei Kuppeln bestimmend, die dem ganzen Bau ein brg-hnliches Geprge geben. Zwei Trme stehen in den Ecken zwischen Querhaus und Chor, zwei andere bezeichnen hinter der Vorhalle vor den Seitenschiffen den Anfang des Langhauses. Die eine Kuppel erhebt sich der der Vierung, die andere der der Vorhalle. Dazu sind die gewaltigen Mauermassen wenig gegliedert; besonders hervortretend sind die kleinen Arkadenstellungen, die sogenannten Lauf-guge, und der Ruudbogeufries unter den Gesimsen. Die rund-bogigen Fenster und die Portale in der Vorhalle sind Verhltnis-mig klein, soda das uere, anstatt sich einladend zu ffnen, den geheiligten Jnnenraum streng vor dem Treiben des Tages abzuschlieen scheint. Das in sich geschlossene Innere des Domes von Speyer entspricht in ausgezeichneter Weise der Idee des Christentums nach seiner damaligen Gestalt, wie es in solchem Hause tiefen Seelen-frieden fpenden und inneres Leben mitten in den Kmpfen jener rauhen Zeit befrdern sollte; aber die Bedeutsamkeit seiner kraft-vollen Anlage bezeugt zugleich die Macht und Khnheit der alten Geschlechter/' *) Der Dom von Speyer hat wechselvolle Schicksale erlebt. Dadurch . 290. da er die Gruftsttte von acht deutschen Kaisern wurde, erhielt er seine geschichtliche Weihe. Wiederholte Brnde suchten ihn heim. Sein schlimmster Tag war der 31. Mai 1689: die Mordbrennerscharen Ludwigs Xiv. legten (während des dritten Raubkrieges) den Brand an den Dom, verwsteten das Innere und schndeten die Grber Albrechts I. und der Beatrix. Whrend der Revolutionskriege wiederholten sich in den Jahren 1793 und 1794 hnliche Verwstungen. *) Riegel, Deutsche Kunststudien, S. 70.
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