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1. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 39

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
wittertem Zustande vermischen, geben sie einen fruchtbaren Boden. Wichtig für das gewerbliche Leben ist der im W. und N. der Land- schaft vorkommende Tonschiefer. Wir merken: Canb a. Rh., Lorch und Gerolstein an der Wisper im 'W., Villmar an der Lahn und das Schieferbergwerk Langhecke bei Aumenau. Der von diesen Orten kommende Schiefer dient zur Anfertigung von Tafeln, Griffeln, Tisch- platten, zum Decken der Dächer :c. Wegen seiner dunklen Färbung sammelt er die Sonnenstrahlen viel stärker als andere Gesteinsarten; andererseits hält er durch seine glatten Flächen die Feuchtigkeit nur wenig fest. Dadurch begünstigt der Schieferton das Gedeihen der Weinrebe in vorzüglicher Weise (Rheingau, Rheintal, Teile des Lahn- tales). Auf der nördlichen Abdachung der Landschaft gibt es noch Granwacke, ein Gestein, das dem Basalt nicht unähnlich ist. Ost sind Grauwacke und Schiefer vermischt und bilden alsdann Grau- wackenschieser. Häufig sind diese Steine mit Quarzriffen bandartig durchsetzt. Im verwitterten Zustande gibt die Grauwacke einen vor- züglicheu Waldboden. Vielfach bildet sie durch Vermischung mit anderen Erdarten eiueu schweren Lehmboden, der besonders für den Anbau von Korn und von Hackfrüchten geeignet ist. Die Mineralquellen des Taunus. Einen besonderen Vorzug erhält die Taunuslandschaft durch ihre Mineral- quellen, von deuen mehr als 150 bekannt sind. Teilweise sind dieselben berühmt wegen ihrer Heilkraft. In ihrer Nähe sind deshalb Badeorte entstanden (Nauheim, Soden, Homburg, Wiesbaden, Aßmannshausen—schlangenbad, Langenschwalbach— Ems). Tausende von Menschen suchen hier alljährlich Genesung. Von manchen Mineralquellen werden die Wasser in Millionen von Krügen und Flaschen weit- hin verschickt (Homburg, Kronthal, Soden, Fachingen, Selters, Schwalbach :c.). Die Mineralquelle» der Landschaft find teils Schwefelquellen (Frankfurt a. M, Höchst, Nied, Flörsheim, Weilbach), teils Solquelleu am Fuße des Tauuus (Nauheim, Soden, Homburg, Wiesbaden, Schlangenbad'), Aßmannshansen), teils eisenhaltige Säuerlinge, von denen Lorch und Langenschwalbach die bedeutendsten sind, teils kohlensaure Natronquellen am nördlichen Abhang des Taunus (Oberlahnstein, Ems, Geilnau, Fachingen, Nieder- und Oberselters). Die Solquellen enthalten vorwiegend Kochsalz. Diese und alle übrigen Mineral- quellen entstehen dadurch, daß das Wasser über salz- und schwefelhaltiges Gestein läuft und Bestandteile desselben in sich aufnimmt. Entdeckung der Schlangenbader Quelle. Nach einer Sage beobachtete ein Hirt, der vor langer Zeit seine Herde im oberen Walluftale weidete, wie ein krankes Rind sich täglich von der Herde ') Der Name Schlangenbad kommt von einer gelblichen Natter, die in der Nähe der warmen Quellen vorkommt. Sie ist etwa 1v2 m lang, unschädlich, läßt sich leicht zähmen und kommt an keiner anderen Stelle Deutschlands vor.
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