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1905 -
Frankfurt a.M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Hinkel, Philipp
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hessen-Nassau
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Hessen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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zählt man 410 Basaltkuppen und 45 Basaltgänge. Der Basalt ist ein
Gestein, das beim Ausbruch von feuerspeienden Bergen in senrig-flüssigem
Zustande aus dem Erdinnern ausgeworfen wurde. Feuerspeiende Berge
nennt man mit einem Fremdwort Vulkane; man sagt deshalb: der
Basalt ist ein vulkanisches Gestein. Der verwitterte Basaltboden ist
weniger fruchtbar, hat aber die Eigenschaft, eine Menge Waffer anfzu-
faugeu und festzuhalten. Dadurch, sowie durch die Menge von
Niederschlägen ist die Westerwaldlandschaft sehr wasserreich und hat
infolgedessen eiuen außerordentlich üppigen Graswuchs. Auf dem
mittleren Westerwald verschwiudeu die großen Viehweiden. Der Boden
wird hier mit Erfolg angebaut. Fruchtbar sind das untere Elbtal und
das Limburger Becken. Bedeutende Torfmoore gibt es bei Nisterberg.
Auch birgt der hohe Westerwald mächtige Brannkohlenlager, und in der
Nähe des Lahw und des Dilltales finden sich viele Erze. Die an,
höchsten gelegenen Stellen des Westerwaldes sind fast kahl.
Eine falsche Forstwirtschaft hat hier schon frühe den Wald fast völlig
vernichtet. Als die Alemannen und Franken sich bleibend auf dein Westerwald
niederließen, nahmen die willkürlichen Rodungen eine größere Ausdehnung an
und trugen zur Vernichtung des Waldes bei. Die einzigen Vertreter des Waldes
sind die sogen. Sckntzgehege, das sind 4—5 in breite Tannenhecken, die dazu be-
stimmt sind, die Dörfer und ihre Fluren gegen die Gewalt der Stürme und vor
dem Begrabenwerden unter dein Schnee zu schützen. An Stelle der Wälder sind
ausgedehnte Viehweiden getreten.
4. Die Bewässerung.
Im (). der Landschaft merken wir die Dill, die sich unterhalb der
Stadt Wetzlar iu die Lahn ergießt. An der Dill liegen die Städte Dillen-
bürg und Herborn. (An welchem Ufer?) Durch die Mitte der Laud-
schaft fließt nach S. die Elb. Sie mündet unterhalb Limburg in die
Lahn. Nach Nw. fließt der eigentliche Westermälder Bach, die Nister,
zur Sieg. Außerdem merken wir den oberhalb Nassau in die Lahn
mündenden Gelbach nnt lieblichem Tal, steilen Hängen und gutem
Wein au seinem Unterlaufe, ferner die Sayn, die wie die Nister aus
zwei größeren Qnellbächen entsteht und uach südwestlichem Lauf unter-
halb Coblenz—ehrenbreitstein bei Bendorf in den Rhein mündet. —
Die N ist er kommt aus Snmpsgebieten in der Gegend des Salz,
burger Kopfes. Sie durchfließt auf ihrem südlichen und westlichen Laufe
Basaltgebiete mit flachen Ufern, in ihrem nordwestlichen Laufe durch-
bricht sie den Schiefer und durchfließt ein tief eingeschnittenes Tal mit
schroffen und felsigen Hängen. Dieser Teil des Nistertales an der Greuze
des Heimatlandes wird die Kroppacher Schweiz geuannt.