1875 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Ehrhardt, E.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen-Meiningen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Gesteinen, und ihre fast nur mit Laubholz bewachsenen Berge
sind meist knppenförmig abgerundet mit weitumfassender Aus-
ficht. Zunächst ist diese Gruppe von einem mehr oder weniger
schmalen Gürtel des Zechsteins umgeben, dessen dolomitische
Kalke namentlich bei Schloß Altenstein sich zu abenteuerlich gebil-
deten Felsenriffen, bald mit spitzen Nadeln und Pyramiden, bald
mit massigen ruinenähnlichen Gestalten voller Spalten, Klüfte und
Höhlungen (Glücksbrunner Höhle) gestalten, sodann mit einer
niedrigen Stufe von Buntsandstein^Höhen. Der Hauptgebirgs-
kamm in diesem, wie in dem centralen Theile ist schmal, daher
hat er auch wenig Raum für Wohnung und Feld, obschon er
im Ganzen wärmer ist als der Osten. Die höchste Erhebung
dieses Theils ist der Jnselsberg, 2820', und auf meiningischem
Gebiet sind der Gerberstein, 2246', der große Hirsch-
balz, 2305' und der kleine Hirschbalz, 2257' als die
höchsten Spitzen zu erwähnen.
Die Central-Gruppe reicht von der vorigen bis zum
hohen Saar bei Limbach, gehört auf der fränkischen Seite
zum Weser-, auf der thüringer zum Elbgebiet und besteht vorherr-
schend aus Porphyr und der ältern Gruppe der ostthüringischen
Granwacke. Ihre Berge, die theils mit Laub-, theils mit
Nadelholz bewachsen sind, zeichnen sich im ganzen Gebirge am
meisten durch ihre Form aus, indem sie vielfach isolirt empor-
ragen oder an ihren Abhängen mit Felsen besetzt sind, oder auch
in Felsenkämme auf ihrem Rücken auslaufen. Auf beiden Seiten
lagert sich bunter Sandstein und jüngerer Flötzkalk an. Der
höchste Punkt ist der Beerberg, 3028', zugleich der höchste
des ganzen Thüringerwaldes. Zum Herzogthum Meiningen
gehört von dieser Gruppe nur die obere Schleuse-Werragegend
mit dem Bleßberg bei Eisfeld, 2662', Arolsberg, 2400',
Simmersberg, 2400', der Pechleite, 2589', der Hohe-
Warth, 2200' und dem Dolmar bei Meiningen, 2269',
welcher letztere aber nur mit seinem Westabhange in das Herzog-
thnm reicht.
Die südöstliche Gruppe erstreckt sich vom limbacher
Sattel bis zur Grenze des Thüringerwaldes gegen das Fichtel-
gebirge. Die fränkische Seite gehört zum Rheingebiet, die
thüringische zu dem der Elbe. Beinahe dieser ganze Theil ist
Schieferformation, deren Berge fast einzig mit Nadelholz bewach-
fen sind. Eigentümlich ist hier die Plateaubildung: Große
Hochflächen mit steil abfallenden Wänden und engen Thälern.