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1. Kleine Schulgeographie - S. 28

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Ii. üefcnicnte des Jßerjogtfiums Heitlingen. Die Bevölkerung des meininger Landes ist aus den Stäm- men der Hermunduren oder Thüringer und der Franken hervor- gegangen. Thüringen bildete um die Zeit der Völkerwanderung ein Königreich in der Mitte Deutschlands, das nach Attila's Tod sich stärkte und in erneuerten Grenzen vom Harz bis über den Main sich ausdehnte. Der letzte thüringische König, Jrmen- fried, der anfänglich das Reich seines Vaters Basinus mit sei- uen beiden Brüdern in Gemeinschaft beherrschte, hatte sich auf Antrieb seiner herrschsüchtigen Gemahlin Amalberg«, der Nichte des ostgothischen Königs Theodorich, mit Hülfe der Franken zum alleinigen Herrn des Reichs gemacht, gerieth aber später mit den Franken in Zwist, so daß diese in Gemeinschaft mit den Sachsen gegen ihn zogen, seine Residenz Burgscheidungen an der Unstrnt eroberten und das Land um 530 mit den Sachsen theilten. Nordthüriugeu vom Harz bis zur Uustrut ging in sächsischen, das übrige Land in fränkischen Besitz über. Von den Sachsen zum Krieg gegen die Franken gelockt oder gezwungen, wurden die Thüringer von den Franken bald hart gestraft, bald schlecht geschützt, und ungehindert drangen die Slaven von Osten her über die Saale vor. Gegen diese zum Schutz erhielten die Thüringer einen eigenen Herzog Radulph, 634, der zwar die Slaven zurückwarf, aber sich eine unabhängige Stellung zu dem Frankenreich gab, und erst als sein Geschlecht ausstarb, das auch bei Würzburg großes Familieugut erheirathete, konnten die Fran- ken in Thüringen ihre' Herrschaft wieder befestigen, nachdem unter Herzog Gozbert 690 Kilian das Christenthum verkündet hatte und nun Bouisazius die stolzen Nacken des Volks unter das Evangelium sowie auch unter die römische Herrschaft bog 719. Unter Karl dem Großen lohte die Freiheitslust der Thü- ringer noch einmal auf; er bezwang den Aufstand aber und riß das Land vom Main bis zur Werra ab, das, weil es fränkische Ansiedler erhielt, Franken hieß.
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