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1. Die Provinz Sachsen - S. 8

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
fallen. Es war 2 Uhr nachmittags. Der König hatte seine Heerhaufen noch nicht geordnet, die Reiterei und seine Kanonen waren noch zurück; da hörte er von der andern Seite her ein starkes Schießen. Er glaubte nun, Ziethen sei schon mit dem Feinde handgemein geworden. Das bestimmte ihn, die Ankunft der übrigen Truppen nicht erst abzuwarten, sondern gleich mit dem Fußvolk anzugreifen. Ein schreckliches Kartätschenfeuer aber empfing die anstürmenden Preußen, ganze Reihen der tapferen Grenadiere wurden zu Boden gestreckt. Zwar rückten immer neue Truppen wieder ins Gefecht; auch die Reiterei und die Kanonen waren endlich herangekommen; aber als wegen der hereinbrechenden Dunkelheit der Kampf aufhören mußte, war noch keine feindliche Schanze erobert. Ziethen war unterdeß durch mancherlei Hindernisse in seinem Marsche aufgehalten worden; er war erst weit später, als der König vermutet hatte, an den Feind herangekommen. Dann aber hatte er auch sofort angegriffen; und er war dabei glücklicher gewesen als der König: um 10 Uhr abends hatten seine Truppen, freilief) mit fast über- menschlicher Anstrengung, die auf jener Seite von den Oesterreichern besetzten Anhöhen erstürmt und dadurch den feindlichen Feldherrn gezwungen, die ganze Stellung aufzugeben und sich über die Elbe zurückzuziehen. Die Schlacht war gewonnen. Friedrich wußte es allerdings noch nicht. In einer Dorf- kirche — die Häuser wareu alle voll von Verwundeten — hatte er die Nacht zugebracht und den Schlachtplan für den andern Tag überlegt. Da erscheint Ziethen und ruft: „Ew. Majestät, der Feind ist geschlagen, er zieht sich zu- rück!" Und an die ihn begleitenden Soldaten gewendet: „Burschen, unser König hat die Schlacht gewonnen, und der Feind ist völlig geschlagen. Unser großer König lebe hoch!" „Ja, ja", rufen alle, „uuser König Fritz soll leben! Aber unser Vater Ziethen auch!" Der atte Ileiyen. 1. Joachim Hans von Ziethen, 4. Der Friede war geschlossen; Husarengeneral, Doch Kriegeslust und Qual, Dem Feind die Stirne bieten Die alten Schlachtgenossen Thät er die hundertmal. Durchlebteu's noch einmal. Sie haben's all erfahren, Wie Marschall Daun gezaudert Wie er die Pelze wusch Und Fritz und Ziethen nie, Mit seinen Leibhusaren, Es ward jetzt durchgeplaudert Der Ziethen aus dem Busch. Bei Tisch in Sanssouci. 2. Hei, wie den Feind sie bleuten 5. Einst mocht' es ihm nicht schmecken, Bei Lowositz und Prag, Und sieh, der Ziethen schlief, Bei Liegnitz und bei Leuthen Ein Höfling will ihn wecken, Und weiter Schlag auf Schlag! Der König aber rief: Bei Torgau, Tag der Ehre, „Laßt schlafen mir den Alten! Ritt selbst der Fritz nach Haus; Der hat in mancher Nacht Doch Ziethen sprach: „Ich kehre Für uns sich wach gehalten, — Erst noch mein Schlachtfeld aus!" Der hat genug gewacht!" 3. Sie stritten nie alleine, 6. Und als die Zeit erfüllet Der Ziethen und der Fritz, Des alten Helden war, Der Donner war der eine, Lag einst, schlicht eingehüllet, Der andre war der Blitz. Hans Ziethen, der Husar. Es wies sich keiner träge, Wie selber er genommen Drum schlug's auch immer ein, Die Feinde stets im Husch, Ob warm', ob kalte Schläge, So war der Tod gekommen, Sie pflegten gut zu sein. Wie Ziethen aus dem Busch. Theodor Fontane.
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